Lebensmittelallergien: Ich habe oft Bauchweh – vertrage ich keine Milch?

Von: Von DR. TILL WEISHAUPT

Am heutigen „Weltmilchtag“ sollte jeder Vierte besser keine Milch trinken. So viele Deutsche haben eine Laktose-Intoleranz (Milchzucker-Unverträglichkeit).

Auch andere Lebensmittel werden immer häufiger zum Problem: Die Zahl der Kinder unter fünf Jahren, die Nahrungsmittel nicht vertragen, hat sich binnen zehn Jahren verdoppelt. BILD erklärt, was Sie zu Allergien und Unverträglichkeiten wissen müssen.

Wie erkenne ich, ob ich eine Allergie habe?

Oft werden Nahrungsmittel-Allergien und Unverträglichkeiten nicht rechtzeitig erkannt. Anzeichen dafür sind Magen-Darm-Beschwerden, Hautausschlag oder Juckreiz.

„Jeden Tag berate ich Menschen, die teilweise jahrzehntelang fälschlicherweise als ‚eingebildete Kranke‘ behandelt werden oder sogar Psychopharmaka erhalten. Tatsächlich haben sie eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit“, sagt Dr. Axel Vogelreuter, Apotheker aus Köln. Viele haben keine Beschwerden mehr, wenn sie ihre Ernährung umstellen.

Warum kommen Allergien immer häufiger vor?

Experten sehen die Ursache in veränderten Nahrungs- und Lebensgewohnheiten.

Übertriebene Hygiene und das steigende Angebot von Fertigprodukten mit zahlreichen neuen Zusatzstoffen könnten Allergien auslösen. Auch die „Reizüberflutung“ (TV, Musik, Lesen, Handy) steht im Verdacht, unser Immunsystem zu stören. Viele Unverträglichkeiten und Allergien können jedoch nicht eindeutig erklärt werden.

Wie unterscheide ich Nahrungsmittelallergie und Unverträglichkeit?

Bei einer Allergie reagiert der Körper mit einer teils plötzlichen Abwehrreaktion auf harmlose Stoffe.

Symptome einer Allergie können von einer leichten Schwellung bis zu einem lebensbedrohlichen Schock gehen. Allergien rufen vor allem Juckreiz, Ausschlag, pelzige Zunge, Niesreiz, juckende Haut oder Ausschlag hervor.

Eltern, die unter Nahrungsmittelallergien oder Unverträglichkeiten leiden, sollten unbedingt frühzeitig ihre Kinder untersuchen lassen.

Unverträglichkeiten sind schwerer zu entdecken: es treten ähnliche Symptome auf, aber jeder Betroffene reagiert anders, z B. mit Magenbeschwerden. Die Symptome können auch verzögert auftreten.

Bei Unverträglichkeiten können aber (insbesondere bei der Histaminintoleranz, siehe links) auch Kopfschmerz, Asthma, tränende Augen oder eine fließende Nase ein Hinweis sein.

Welche Nahrungsmittel können eine Allergie oder Unverträglichkeit auslösen?

Grundsätzlich können alle Lebensmittel eine schmerzhafte Immunreaktion hervorrufen. Am häufigsten sind Reaktionen auf Schalentiere, Milch, Fisch, Sojabohnen, Weizen, Hühnerei, Nüsse und Obst- und Gemüsesorten.

Wie gehe ich im Alltag damit um?

Führen Sie ein Ernährungstagebuch. Notieren Sie Gewohnheiten und Beschwerden. So können Sie mit Hilfe des Arztes eine Allergie oder Nahrungsmittelunverträglichkeit leichter erkennen.

Achten Sie auf „versteckte“ Stoffe in Fertigprodukten, Backwaren und Saucen: Durch ihre vielseitigen Eigenschaften werden einige Stoffe in Nahrungsmitteln eingesetzt, in denen Sie sie nicht vermuten! Weizen findet sich zum Beispiel häufig auch in Schokoriegeln.

Wo finde ich Nahrungsmittel für Allergiker?

Heute gibt es in vielen Supermärkten, Bioläden, Reformhäusern oder bei Online-Anbietern speziell gekennzeichnete Produkte.

Die wichtigsten allergieauslösenden Stoffe (z. B. Erdnüsse) müssen auf Lebensmitteln gekennzeichnet sein.

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