Wegbereiter einer Demenz :
Der Lebensstil ist entscheidend

Von Nicola von Lutterotti
Lesezeit: 2 Min.
Bewegung schützt vor Demenz
Eine Demenz scheint weniger schicksalhaft zu sein als vielfach angenommen. Ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung schütze vor ihr, schreiben Mediziner aus Traunstein in einer neuen Studie.

Eine Demenz scheint weniger schicksalhaft zu sein als vielfach angenommen. Jedenfalls gibt es Mittel und Wege, den kognitiven Verfall hinauszuzögern oder mitunter ganz abzuwenden. Welche dies sind, haben Ärzte um Thorleif Etgen von der Neurologischen Klinik der Kliniken Südostbayern in Traunstein auf der Grundlage der bisherigen Forschungserkenntnisse analysiert ("Deutsches Ärzteblatt", Bd. 108, S. 743). Eine wichtige Rolle spielt demnach vor allem der Lebensstil. So haben etliche Untersuchungen ergeben, dass Rauchen und wenig Bewegung den Abbau des Denkvermögens fördern, während regelmäßige körperliche Aktivität und eine mediterrane Ernährung davor schützen. Was die wesentlichen Bestandteile einer Mittelmeerkost angeht, enthält diese üblicherweise viel Fisch, Gemüse, Obst und Getreideprodukte und wenig Fleisch und gesättigte Fettsäuren.

Auch Krankheiten beeinflussen die Demenzentwicklung

Wie die Autoren ferner schreiben, können darüber hinaus auch bestimmte Gebrechen einer Demenz den Weg bereiten. Das gelte nachweislich für Funktionsstörungen der Niere und für Diabetes. Aber nicht nur die "richtige" Zuckerkrankheit, auch leichtere Entgleisungen des Glukosestoffwechsels erhöhen offenbar die Wahrscheinlichkeit, dass die geistigen Kapazitäten zu rasch schwinden. Hinweise darauf liefern zumindest die kürzlich im Fachblatt "Neurology" (Bd. 77, S. 1126) veröffentlichten Ergebnisse eines japanischen Forschungsteams.

Weitere, den geistigen Verfall begünstigende Störungen sind den bisherigen Erkenntnissen zufolge außerdem hoher Blutdruck und übermäßige Cholesterinmengen im Blut. Laut Etgen und Kollegen sollten diese und die anderen behandelbaren Risikofaktoren daher spätestens angegangen werden, wenn die ersten kognitiven Einbußen auftreten. Ob und wie gut sich der Abbau der geistigen Fähigkeiten zu dem Zeitpunkt noch aufhalten lässt, ist freilich noch ungewiss. Am nachhaltigsten zugute kommen dürfte dem Denkvermögen ein gesunder Lebensstil, zumal er mit einem verminderten Risiko für Diabetes, hohen Blutdruck und Nierenschwäche einhergeht.