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Der Hype um Pinterest: Der Facebook-Killer für Schöngeister boomt
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Pinterest/Kyoco Smile
  • FOCUS-online-Autorin

Pinterest ist ein Online-Netzwerk wie Facebook und Google+, doch hier geht es nur um schöne Bilder: Auf der Plattform zeigen und teilen User Fotos und Videos in originellen Collagen. Pinterest gilt als das nächste große Ding im Web.

Erdbeer-Joghurt-Kuchen, ein Kinderzimmer mit neutralem Anstrich, ein Canyon in Arizona: Die Fotovielfalt auf Pinterest ist groß. Jeder User kann ein Bild teilen, das er im Netz gefunden hat. Das können andere Mitglieder ebenfalls teilen oder – wie bei Facebook – kommentieren oder mit „gefällt mir“ markieren. Außerdem kann man Usern folgen, die spannende Bilder veröffentlichen. Mehr Funktionen gibt es nicht. Im Vergleich zu Facebook, Google+ & Co. ist Pinterest extrem reduziert und aufgeräumt.

Ein Zufall ist das wahrscheinlich nicht: Während das weltgrößte Twitter, Google+: Die wichtigsten Online-Netzwerke">Online-Netzwerk Facebook seinen Börsengang vorbereitet und damit endgültig zum Internetgiganten avanciert, boomt gleichzeitig eine kleine Plattform. Die gehört zwar ebenfalls in das Universum der Online-Netzwerke, ist aber dennoch ganz anders: kleiner, abgespeckter, schöner. Pinterest heißt das Portal, das zwar schon seit März 2010 online, aber erst seit ein paar Monaten in den USA total angesagt ist. Für das Time Magazine gehört Pinterest zu den 50 Webseiten des Jahres. Weltweit liegt das Portal laut dem Dienst Alexa auf Rang 44 der meistbesuchten Homepages, Tendenz steigend.

Online-Pinnwand zum Teilen von Bildern


Dabei bietet Pinterest eigentlich nichts Neues. Foto- und Videoplattformen wie Flickr und YouTube gibt es bereits, ebenso wie die klassischen Online-Netzwerke. Aber Pinterest will etwas anderes sein. Das englischsprachige Portal „ist eine Online-Pinnwand. Organisiere und teile die Dinge, die du liebst“: So beschreiben die Macher das Angebot. Und das geht ganz einfach. Nach der Installation eines kleinen Scripts im Browser kann ein Mitglied auf jedes beliebige Bild oder Video im Netz klicken und es über die Aufforderung „Pin it“ (hefte es an) bei Pinterest veröffentlichen.
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Screenshot Pinterest Pinterest vereint Bilder von Dingen

Das Spannende daran: Die Bilder ordnet man beliebigen Alben zu, so wie Essen, Zuhause oder Dekoration. Diese Alben heißen Boards. Aber es ist auch möglich, eigene Sammlungen zu erstellen – zu allen denkbaren und auch schrägen Themen. Zum Beispiel „süße Tierbilder“, Fotos von „gutaussehenden Männern“, kreative Visitenkarten oder Sachen in „warmem Grau“. Diese Boards wachsen schnell, weil man beim Surfen im Netz mit nur einem Klick ein neues Bild oder Video hinzufügen kann. Andere Mitglieder können nicht nur Personen folgen, sondern auch Boards abonnieren – und so mitbekommen, wie diese mit neuen Inhalten befüllt werden.

Hochglanzbilder statt Schnappschüsse


Eine „Selbstdarstellungsmaschine“ hat das US-Technikblog Techcrunch Pinterest zu Recht genannt, weil jedes Mitglied zeigen kann, was ihm gefällt. Doch weil diese Selbsdarstellung ausschlielich über Bilder erfolgt und nicht wie bei Facebook über Statusmeldungen, wirkt Pinterest unaufgeregter. Das ist auch deshalb so, weil der Informationsüberfluss von Plattformen wie Twitter fehlt. Pinterest ist vor allem kurzweilig: Es macht Spaß, von einer originellen Collage zur nächsten zu surfen. Und die Seite lebt von Hochglanzbildern, nicht von Schnappschüssen – überwiegend von Kleidung, Speisen oder Einrichtungsgegenständen.

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Pinterest/Tyger Collier

Für die User ist die Plattform deshalb spannend, weil sie gemeinsame Interessen und Hobbies mit anderen teilen können – und sich Anregungen holen, beispielsweise für die Dekoration von Zimmern oder Torten. Die User entscheiden selbst, ob auch Nicht-Mitglieder ihre Boards sehen dürfen. „Unser Ziel ist es, alle auf der Welt durch die Dinge zu vernetzen, die sie interessant finden“, heißt es bei Pinterest. „Wir glauben, dass ein Lieblingsbuch, -spielzeug oder -rezept eine Verbindung zwischen zwei Menschen enthüllen kann.“ Viele User nutzen Pinterest auch als Lesezeichen-Dienst: So kann man dort Inspirationen für das eigene Hochzeitsfest, die Cover der Bücher, die man lesen mächte, oder Lieblingsrezepte sammeln.

Plattform für Frauen


Wie viele Mitglieder Pinterest hat, verraten die Macher nicht – offenbar sollen die Mitglieder überwiegend weiblich sein. Bisher kann nur mitmachen, wer eine Einladung erhält. Gestartet ist das Portal usprünglich als ein Einkaufsführer, so nutzen es aber die wenigsten User. Geld verdient die Plattform nicht, auch Werbung gibt es nicht. Ein Problem könnte Pinterest bekommen, weil viele Mitglieder permanent gegen Urheberrechte verstoßen: Zwar werden die Nutzer gebeten, die Quellen für Bilder und Videos zu nennen, verpflichtend ist das aber nicht.

Ob Pinterest wirklich das nächste große Ding im Netz wird, muss sich erst noch zeigen. Bisher hat Pinterest vor allem eine Nische besetzt. Techcrunch spekulierte kürzlich, Google wolle den Dienst kaufen. Doch viele Hypes entpuppen sich wenig später als doch nicht so interessant für die Masse: So erging es dem kurzzeitig sehr angesagten Meinungsportal Amen – heute ist es auf den Schlagzeilen weitgehend verschwunden.

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