1. Nachrichten
  2. Digital
  3. Internet
  4. Facebook
  5. Neues Design und Musikdienst: Facebook erfindet sich komplett neu

Neues Design und Musikdienst: Facebook erfindet sich komplett neu
  • E-Mail
  • Teilen
  • Mehr
  • Twitter
  • Drucken
  • Fehler melden
    Sie haben einen Fehler gefunden?
    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.
    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
8
  • FOCUS-online-Autorin

Das Online-Netzwerk Facebook wandelt sich drastisch. Die Plattform bekommt ein ganz neues Aussehen. Außerdem wird Facebook zur Medienzentrale: Nutzer können Musik über den Streamingdienst Spotify hören und Filme sehen.

Facebook war lange Zeit in einer ziemlich bequemen Position. Das Twitter, Google+: Die wichtigsten Online-Netzwerke">Online-Netzwerk wuchs, immer mehr Mitglieder meldeten sich an, und die Konkurrenz von den VZ-Netzwerken, von MySpace & Co. versank in der Bedeutungslosigkeit. Dann startete vor drei Monaten Google+, und seitdem strengt sich Facebook spürbar an. Und das, obwohl Google+ mit 25 Millionen Mitgliedern deutlich weniger als die 750 Millionen des Marktführers hat.

Auf der Entwicklermesse F8 in San Francisco verkündete Facebook zahlreiche Neuerungen – und die verändern das Netzwerk so radikal wie selten zuvor. Facebook wird in Zukunft ganz anders aussehen als bisher – und mehr bieten. Chef Mark Zuckerberg sagte dazu auf der F8: „Das sind die zwei aufregendsten Dinge, die wir je gezeigt haben.“

Die neue Timeline


Zum einen baut Facebook die Profilseiten der Mitglieder radikal um: Sie werden grafisch viel ansprechender. Der Konzern nennt das neue Profil „Timeline“. Sie enthält nun ein riesiges, querformatiges Foto am oberen Rand der Seite. Zudem bekommt das Profil zwei Spalten, in denen man Inhalte auf Wunsch größer darstellen kann – auch Bilder oder Apps. So kann man beispielsweise eine Karte einblenden, die Orte zeigt, die man besucht hat. Das wirkt deutlich ansprechender als die bisher ziemlich schmucklosen Profilseiten und sieht beinah aus wie ein Magazin. Es geht aber nicht nur um die Optik. Zuckerberg erklärt: „Es geht darum, die Geschichte des eigenen Lebens zu erzählen. Alle wichtigen Geschichten deines Lebens stehen auf einer Seite.“

Die Timeline enthält alle Inhalte, die jemand auf Facebook veröffentlicht. Sie sind chronologisch geordnet. Die neuesten Inhalte stehen oben, man kann aber auch ältere Fotos, Statusmeldungen oder Videos ansehen. Diese sind nach Jahren geordnet: Wenn jemand wissen möchte, was ein Freund 2009 bei Facebook gemacht hat, kann er dies mit einem Klick herausfinden. Je weiter man zurück in die Vergangenheit geht, desto weniger Informationen sind enthalten. Die Timeline wirkt nicht nur wesentlich aufgeräumter, sondern auch grafisch ansprechender, Fotos spielen eine deutlich wichtigere Rolle als bisher.

Die User sollen laut Zuckerberg die volle Kontrolle über alle Inhalte behalten: Jeder entscheidet, was in der Timeline wie groß auftaucht oder welche Videos nicht mehr auftauchen sollen. Timeline eröffnet ganz neue Möglichkeiten: So kann man beispielsweise alle Kochrezepte ansehen, die man in einem bestimmten Monat gepostet hat, oder nachschauen, wie viele Kilometer jemand letztes Jahr gelaufen ist – vorausgesetzt, er hat dies über eine Facebook-App mitgeteilt. Timeline soll ab sofort in einer Betaphase starten und steht in den kommenden Wochen allen Usern zur Verfügung.

Die Medienzentrale

Die neue Timeline ist aber nur ein Teil der neuen Facebook-Erfahrung. Zuckerberg kündigte einige Neuerungen an, die im Vorfeld bereits durchgesickert waren: Facebook wird zur Medienzentrale. Auf der Plattform kann man künftig auch kostenlos Musik in voller Länge via Streaming hören, TV-Serien und Filme sehen oder News lesen. Facebook kooperiert dafür mit zahlreichen Partnern, darunter dem Musikdienst Spotify, den legalen Film- und Fernsehportalen Hulu und Netflix sowie Yahoo News. Alles, was jemand hört oder sieht, sehen die Facebook-Freunde.

Zuckerberg stellte die neuen Möglichkeiten im Rahmen „einer völlig neuen Klasse von Apps“ vor. Gemeint sind Anwendungen, die noch sozialer sein sollen als bisher. So kann man beispielsweise künftig auf Facebook sehen, welche Songs bei Freunden gerade laufen – und diese mit einem Klick ebenfalls anhören. Es ist auch möglich, Playlists zu erstellen oder anzusehen. „Es ist wunderbar, wie viel Musik man über Freunde entdecken kann“, erklärte Zuckerberg. Das Gleiche funktioniert auch mit Spielen, Filmen oder TV-Serien.

Die Medienservices sollen ab sofort verfügbar sein, kündigte Zuckerberg an. Ob das auch für Deutschland gilt, ist völlig offen – aber unwahrscheinlich. Bisher sind hierzulande weder Spotify noch Hulu oder Netflix nutzbar.

Besser ausdrücken, was man tut

Facebook führt gleichzeitig mit den neuen Medienservices zusätzlich zu „Gefällt mir“ auch neue Buttons ein. Anders als im Vorfeld der F8 spekuliert wurde, handelt es sich nicht nur um die Schaltflächen „Gesehen, gehört, gelesen“. Die Idee ist, dass es prinzipiell möglich ist, alles mitzuteilen, was man getan hat: „Man hat ein Essen gegessen, ist einen Wanderweg gelaufen, hat einen Song gehört“, sagte Zuckerberg: „Leute können millionenfach besser ausdrücken, was sie tun.“ Was das für den „Gefällt mir“-Button bedeutet, ist noch nicht bekannt.

Facebook wird mit den Neuerungen noch mehr zur Schaltzentrale im Netz. Mit der Integration der verschiedenen Dienste vergrößert das Portal zudem den Vorsprung gegenüber Google+. Denn je mehr Möglichkeiten Mitglieder auf einer Plattform haben, desto interessanter ist sie. Das ist andererseits eine Gratwanderung – denn ist die Seite zu überladen und zu kompliziert, verliert sie an Reiz. Google+ trumpft bisher vor allem mit den Hangouts auf, den Videochats für bis zu zehn Personen. Allerdings hat Facebook dafür eine Kooperation mit Skype.

Zum Thema
Facebook will das „Will ich haben“-Internet

Konkurrenz für den „Gefällt mir“-Button

Facebook will das „Will ich haben“-Internet

Facebook startet Musikdienst

Kooperation mit Spotify

Facebook startet Musikdienst

Google+ lässt jetzt jeden rein

Facebook-Konkurrenz

Google+ lässt jetzt jeden rein

Sie waren einige Zeit inaktiv, Ihr zuletzt gelesener Artikel wurde hier für Sie gemerkt.
Zurück zum Artikel Zur Startseite
Lesen Sie auch