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Versicherungsvermittler: Bei Ergo riecht es erneut nach Skandal
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Ergo - Torsten Oletzky
dpa Ergo-Chef Torsten Oletzky

Sie sollten ihren Kunden kostengünstige Betriebsrenten verkaufen. Stattdessen vertickten Versicherungsvermittler der Ergo offenbar überteuerte Einzelpolicen – und strichen satte Provisionen ein. Nun ermittelt der Staatsanwalt.

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat wegen der Tricksereien mit Betriebsrenten bei der Ergo-Versicherung die Staatsanwaltschaft Düsseldorf eingeschaltet. Man habe am Donnerstag eine Strafanzeige wegen Betrugsverdachts eingereicht, meldet das „Handelsblatt“ vom Freitag. Hintergrund seien Praktiken bei Betriebsrenten, die in der vergangenen Woche öffentlich wurden.

Danach haben Ergo-Vertreter mit Unternehmen Rahmenverträge für betriebliche Altersvorsorge abgeschlossen, dann jedoch deren Mitarbeitern Einzelverträge zu wesentlich schlechteren Konditionen, aber mit höheren Provisionen verkauft. Auf diese Weise hätten Vertreter statt 150 Euro pro Vertrag bis zu 1000 Euro kassiert.

Hohe Dunkelziffer vermutet


„Wir fürchten, dass wir bisher nur die Spitze des Eisberges sehen“, zitiert das „Handelsblatt“ Gerhard Billen, den Vorstandsvorsitzenden des Bundesverbands der Verbraucherzentralen. Er gibt sich sehr besorgt, dass das Vertrauen in die private Altersvorsorge nachhaltig Schaden nehmen könnte. „Wenn dieses Vertrauen bricht, müssen Konsequenzen gezogen und Verbraucher für ihre Schäden ohne Wenn und Aber entschädigt werden.“

Die Staatsanwaltschaft soll nun nach dem Willen der Verbraucherschützer überprüfen, wie viele Geschädigte es gibt und wie dies zu ahnden ist. „Die Versicherten, aber auch die Unternehmen, wurden hier klar getäuscht und geschädigt“, sagte Billen. „Dafür müssen die handelnden Vermittler und die Verantwortlichen bei Ergo geradestehen.“

Ergo-Chef Torsten Oletzky hatte zu den Vorwürfen am Mittwoch gesagt, eine Klärung solcher Beschuldigungen sei generell „sehr, sehr aufwändig“. Einem Vertreter sei aufgrund verschiedener Vorwürfe aber gekündigt worden. Oletzky hatte in Reaktion auf die Skandale der vergangenen Monate zudem eine Transparenzoffensive angekündigt. Ergo war vor einigen Monaten zunächst wegen einer Reise für Vertreter der mittlerweile zur Versicherungsgruppe gehörenden Hamburg-Mannheimer (HMI) zu einer Feier mit Prostituierten in die Kritik geraten. Kurz darauf stellte sich heraus, dass die HMI auf Antragsformularen für Riesterversicherungen zu niedrige Verwaltungskosten ausgewiesen hatte.
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