Ausgebrannt am Arbeitsplatz: Viele Dax-Konzerne reagieren, um ihre Mitarbeier vor Burnout zu schützen. manager magazin hat das erste deutsche Burnout-Ranking veröffentlicht. Der folgende Überblick zeigt, was die einzelnen Konzerne konkret gegen Burnout unternehmen. mehr
Foto: Corbis
BMW:
"Die Gesundheit der Mitarbeiter ist zentraler Bestandteil der Personal- und Sozialpolitik der BMW Group. Gerade der Aspekt der psychischen Gesundheit ist dabei so komplex, dass ihm in einem Großunternehmen Einzelmaßnahmen allein nicht gerecht werden. Deshalb haben wir ein integriertes betriebliches Gesundheitsmanagement aufgebaut, das die ganze Bandbreite an gesundheitsrelevanten Aspekte anspricht, von der direkten Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter bis zur Minimierung der Belastungen, die durch Arbeitsabläufe und -anforderungen entstehen.
Für die BMW Group ist Gesundheitsförderung eine fest in den Unternehmensleitlinien verankerte Führungsaufgabe, was insbesondere bei der psychischen Gesundheit wichtig ist. Die Ausbildung eines gesundheitsorientierten Führungsstils ist deshalb fester Pflichtbestandteil unserer Führungskräftetrainings und Kriterium bei der Leistungsbeurteilung der Führungskräfte.
Ein Schwerpunkt liegt auf dem Themenfeld 'Stress und psychische Gesundheit'.
Es umfasst Maßnahmen, die sich in drei Handlungsfelder gliedern:
- Verhaltensprävention: Maßnahmen, die Ressourcen für die psychische Gesundheit stärken ( z.B. Qualifikationen, Stärkung der Gesundheitskompetenzen, Selbstwertgefühl u.a.)
- Verhältnisprävention: Maßnahmen, die psychische Belastungen verringern, begrenzen oder gänzlich vermeiden helfen: Belastungsoptimierung der Arbeitsplätze und Arbeitsanforderungen
- Intervention: Maßnahmen, mit denen psychisch belastete Beschäftigte und psychisch erkrankte Beschäftigte im betrieblichen Alltag sowie in ihrer Versorgung und Wiedereingliederung unterstützt werden."
K+S:
"K+S unterhält kein dezidiertes Burnout-Präventionsprogramm. Im Rahmen unserer Maßnahmenprogramme zur betrieblichen Gesundheitsförderung bearbeiten wir mit unterschiedlichen Angeboten die Förderung von Gesundheitskompetenz. Hierzu gehört auch die Vermeidung von Fehlbelastungen, Stressbewältigung, Entspannungstechniken und Fitness- oder Ausgleichssport.
Zentrale Angebote zur Stressprävention unterbreiten wir unseren Mitarbeitern auch im Rahmen unseres zentralen Weiterbildungsprogrammes. In den Trainings 'Gesunder Umgang mit meinen Aufgaben', 'Gesund auf Schicht', 'Arbeitsorganisation und Zeitmanagement' sowie in ergänzenden Trainings für Führungskräfte bearbeiten die Teilnehmer u.a. die Themenbereiche Selbstachtsamkeit, Vermeidung von Fehlbelastungen, Life-Balance-Strategien und Stressprävention. Seit diesem Jahr bieten wir unter dem Titel 'Gesund Führen' ein Gesundheitskompetenztraining speziell für Führungskräfte an.
Auch im Rahmen unserer betrieblichen Suchtprävention bieten wir Schulungen zum Beispiel für Führungskräfte, Ausbilder und Auszubildende an. Hier spielt neben spezifischen Informationen zum Thema Sucht und Suchtmittelgefährdungen auch die Vermeidung von Fehlbelastungen und die Wahrnehmung bzw. der Umgang mit Stressbelastungen eine Rolle.
Innerhalb der arbeitsmedizinischen Vorsorge sind auch unsere Betriebsmediziner Ansprechpartner für Mitarbeiter, die sich bezogen auf spezifische Fragen zu Burnout-Risiken, auch präventiver Art, beraten lassen möchten.
Das betriebliche Eingliederungsmanagement ist unser Baustein zur erweiterten Prävention: Wir unterstützen langzeiterkrankte Mitarbeiter bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess und dabei, erneute Arbeitsunfähigkeit zu vermeiden bzw. Gesundheit und Arbeitsfähigkeit wieder herzustellen."
Siemens:
"Das Gesundheitsmanagement bei Siemens setzt auf die nachhaltige Förderung der Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Motivation seiner Mitarbeiter. Das bedeutet primär, die Mitarbeiter und ihre Führungskräfte für das Thema Gesundheit im Arbeitskontext zu sensibilisieren. Mit Seminarangeboten im Rahmen des Programms 'Leben in Balance' zur persönlichen Gesundheitsplanung, Zeitmanagement und Bewegungsförderung will Siemens die Mitarbeiter auf Burnout-Risiken und Wege zur Vorbeugung aufmerksam machen. In kleinen Teilnehmerkreisen beantworten Experten Fragen rund um Erkennung und Prävention.
Employee Assistance Programme gewährleisten weltweit kompetente Ansprechpartner, die beratend helfen können. In Deutschland stehen dafür über 100 Betriebsärzte und Sozialberater zur Verfügung. Zentral für die Burnout-Prävention ist, dass Führungskräfte als Multiplikatoren handeln: Neben der persönlichen Gesundheitsförderung werden sie geschult, frühzeitig Überlastungsanzeichen zu erkennen, wie sie auf Mitarbeiter zugehen können und wo sie Hilfe bekommen."