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Prominente Studienabbrecher Es gibt ein Leben nach der Uni

Sind Studienabbrecher verkrachte Existenzen? Wer an der Hochschule rechtzeitig die Notbremse zieht, kann auch ohne Diplom Karriere machen. Das zeigen die Beispiele prominenter Uni-Aussteiger von Bill Gates bis zu Wim Wenders - Abbruch, Aufbruch, Durchbruch.
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Bettina Wulff (geboren 1973), Ehefrau von Ex-Bundespräsident Christian Wulff: Sie machte 1993 am Leibnizgymnasium in Hannover ihr Abitur und studierte danach Medienmanagement und angewandte Medienwissenschaften am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Noch vor der Diplomprüfung begann sie ihren ersten Job als PR-Assistentin bei einer Internetagentur.

Foto: Wolfgang Kumm/ picture alliance / dpa
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Steve Jobs (geboren 1955), Apfelmann und eines der Gesichter der Computerindustrie: Nach dem Highschool-Abschluss hielt er es 1972 nur ein Semester lang am Reed College in Portland aus. Zunächst arbeitete er bei Atari als Spieledesigner und gründete 1976 zusammen mit Steve Wozniak die Firma Apple. 1985 verließ er sie, kehrte zehn Jahre später zurück und begründete den Erfolg der Firma als ihr Geschäftsführer. Am 5. Oktober 2011 starb Steve Jobs.

Foto: Paul Sakuma/ AP
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Der Krösus unter allen Promi-Studienabbrechern: Bill Gates (geb. 1955). Als er im zweiten Harvard-Studienjahr den PC Altair 8800 kennenlernte, schmiss er das Mathe-Studium ("Auf der Uni ist Angeben angesagt, und dass man cool war, konnte man besonders dadurch beweisen, dass man das Studium nachlässig betrieb"), gründete Microsoft, wurde Milliardär. 2007 bekam er dennoch einen Harvard-Titel - ehrenhalber, 32 Jahre nach dem Uni-Abschied. 

Foto: JEFF CHRISTENSEN/ AFP
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Hart, fair - aber nicht hart genug für's Pädagogikstudium? Frank Plasberg (geboren 1957) ist Journalist, seit er 18 ist. Er volontierte bei der "Schwäbischen Zeitung", schrieb für die Münchner "AZ" als Gerichtsreporter und arbeitete während des Studiums für den Hörfunk. Seit 2001 moderiert er "Hart, aber fair", erst im WDR und seit 2007 in der ARD. Über seine Allgemeinbildung sagt Plasberg: "Das typische Journalisten-Niveau: ein gesundes Halbwissen. Immerhin!" 

Foto: Jens Ressing/ picture-alliance/ dpa
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L'éclat, c'est moi: Julian Assange (geboren 1971), WikiLeaks-Gründer und "Hacktivist", soll in der Jugend mit seiner Mutter 37-mal umgezogen sein und selten eine Schule besucht haben. In seinen Dreißigern studierte er Physik und Mathematik in Melbourne, etwa von 2002 bis 2005. Zugeschrieben werden ihm auch weitere Studienorte und Fächer wie Philosophie und Neurowissenschaften. Völlig klar ist das nicht, wie so vieles in der Biografie des Mannes, der die US-Regierung mit der Veröffentlichung von Geheimdokumenten das Fürchten lehrt und dort manchen Politikern als Staatsfeind Nummer eins gilt. Fest steht aber, dass er das Physikstudium Mitte des Jahrzehnts ohne Abschluss beendete - die WikiLeaks-Website war Assange deutlich wichtiger.

Foto: Carl Court/ AFP
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Anke Engelke (geboren 1965), Entertainerin, versuchte sich in Anglistik, Romanistik und Pädagogik in Köln. Das Experiment endete wie ihre "Late Night"-Show: Exmatrikulation. Engelke hatte die feste Absicht, Lehrerin zu werden, und kann sich das immer noch vorstellen. "Ich habe großen Spaß daran, Wissen zu vermitteln", sagte sie im UniSPIEGEL-Interview. Aber sie arbeitete immer mehr, hörte nach der Zwischenprüfung auf zu studieren. Die Uni hat sie als "komisch" in Erinnerung: "Da ist alles ganz genau wie im Klischee. Stimmt alles." Akademiker könnten vieles, aber sich entspannen nicht: . "Die wohnen in der Kann-nicht-will-nicht-Straße." 

Foto: Jörg Carstensen/ dpa
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Günther Jauch (geb. 1956) versuchte es mit Jura in Berlin und brach das Studium ab, als ihn die Münchner Journalistenschule aufnahm. Als Sportredakteur nutzte er seine ungewöhnlichen Arbeitszeiten ("vorzugsweise nachts und am Wochenende") zum Politik- und Geschichtsstudium. Ein Jobwechsel im Bayerischen Rundfunk brachte das Ende: "Ich musste die Doppelbelastung beenden. Im Nachhinein bin ich froh, mich für den Beruf entschieden zu haben." 

Foto: Jörg_Carstensen/ picture-alliance / dpa
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Barbara Schöneberger (geboren 1974): Die Moderatorin und Sängerin schleppte sich in Augsburg durch stolze zehn Semester Soziologie, Kommunikationswissenschaften und Kunstgeschichte. Vielversprechende Note ihrer Zwischenprüfung: eine glatte 1,0. Dann nahm Schöneberger trotzdem Reißaus - "man läuft eigentlich wie ein Huhn mit abgeschlagenem Kopf durch die Uni". 

Foto: Andreas Rentz/ Getty Images
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Otto Waalkes (geb. 1948), Blödel-Barde und bekanntester aller Friesenjungen, erkannte 1970, dass sein außerfriesisches Pädagogikstudium nicht fruchtet, und besuchte das Audimax fortan nur noch für Gitarren-Auftritte. Manche behaupten, dass der unkaputtbare Komiker seitdem auf der Bühne stets die gleichen Witze erzählt. Andere meinen, er sei sich treu geblieben. Eingeschrieben hatte er sich nur, "damit meine Eltern sagen können: Unser Sohn studiert. Sie sollten stolz auf mich sein. Und ich wusste schon während des Studiums, dass ich das nie beenden werde", erzählte Otto den Kinderreportern des Magazins "Dein SPIEGEL". 

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Eva Briegel (geb. 1978), Juli-Sängerin, absolvierte eine kleine Uni-Rundreise und hat allerlei ausprobiert: Kunstgeschichte, klassische Archäologie und Pädagogik, Psychologie, Germanistik und psychosoziale Medizin. Sieben Jahre dauerte ihre "echt verunglückte Studienkarriere". Trotzdem hat sie gern studiert und kann sich vorstellen, später wieder an die Uni zu gehen: "Ich werde nicht mein Leben lang das machen, was ich gerade mache." 

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Judith Holofernes (geb. 1976), Heldin, gründete nach einem Popkurs in Hamburg ihre Band Wir sind Helden. Im Studium der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste lernte sie, was sie nicht wollte - "Markenkult, Strategien der Manipulation". Also brach sie ab. Wäre sie als Sängerin gescheitert, hätte sie sich "eine andere brotlose Kunst ausgesucht, zum Beispiel Schriftstellerin oder Nonne". 

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Mick Jagger (geb. 1943), Rocksänger mit Donnerhüfte, flog wegen Schwänzens vom Dartford Technial College, das er ab 1956 besucht hatte. Jagger begann ein Bachelorstudium an der London School of Economics, ließ es aber zugunsten der Rolling Stones sausen. Vor einigen Jahren wählten die Londoner Wirtschaftsstudenten ihn zum Ehrenpräsidenten.

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René Obermann (geboren 1963), Ex-Vorstandsvorsitzender der Telekom. Nach einer Lehre als Industriekaufmann verkaufte er Telefone und andere Geräte und gründete die Firma ABC Telekom. Weil es so gut lief, brach er sein Volkswirtschaftsstudium in Münster (ab 1986) nach dem Vordiplom ab und stieg später bei der Telekom schnell auf. Obermanns Spitznamen: "Bulldozer" oder "Dobermann".

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Sabrina Setlur (Mitte): Die Rapperin, geboren 1973, begann auf Wunsch ihrer Eltern mit BWL, nahm aber bald einen Job als Sekretärin an.

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Peter Handke (geb. 1942): Nachdem der Suhrkamp-Verlag 1965 seinen Roman "Die Hornissen" angenommen hatte, war es mit dem Jura-Studium des österreichischen Dichters vorbei. "Nie habe ich von der Sache so unbeseelte Menschen erlebt wie jene Professoren und Dozenten der Universität", schrieb er in "Versuch über die Müdigkeit".

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Schriftsteller Feridun Zaimoglu (geb. 1964) brach gleich zwei Studiengänge ab - erst Medizin ("Die Professoren haben uns aufgemuntert mit Bemerkungen wie: Nur die wenigsten von euch werden es schaffen"), dann Malerei ("An der Kunst hat mir die Schleimerei nicht gefallen, Leute überreden zu müssen, dass sie meine Bilder gut finden, man hat doch seinen Stolz"). Die Wut, die in ihm wohnt, machte Zaimoglu zum Bestsellerautor. Und zum Gastprofessor. 

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Anni Friesinger (Baujahr 1976), Kraftpaket, Kurvenqueen und Kufenzicke: Nach dem Abitur studierte die Eisschnelläuferin Innenarchitektur an einer Fernuniversität - aber nicht lange: "Ich habe es sogar geschafft, zwischen Training und Wettkämpfen Seminararbeiten zu schreiben. Aber leider nicht immer", so Friesinger, "obwohl es mit viel Spaß gemacht hat, musste ich nach einem Semester aufhören. Mir fehlte einfach die Zeit." Beruflich kann sie sich eine Zukunft als Designerin oder Innenarchitektin vorstellen.

Foto: A2800 epa Franck Robichon/ dpa
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Faris al-Sultan (geboren 1978), eiserner Triathlet: 2005 gewann der Münchner den legendären Ironman auf Hawai, 2006 wurde er Dritter. Nebenher studierte er Orientalistik, denn beim Triathlon "besteht halt akute Verblödungsgefahr", wie er dem Magazin "Zenith" sagte. Al-Sultan brach das Studium aber ab: "Es war einfach zeitlich nicht mehr mit dem Triathlon zu vereinbaren. Ich hoffe, dass ich die Magisterprüfung irgendwann absolvieren kann."

Foto: A3461 Thomas Frey/ dpa
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Hans Meiser (geb. 1946), RTL-Moderator und Talker der ersten Stunde, studierte in Stuttgart Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte - ohne Abschluss.

Foto: Soeren Stache/ picture-alliance/ dpa
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Sönke Wortmann (geb. 1959), Regisseur ("Das Wunder von Bern", "Kleine Haie") war nach dem Abi zunächst Fußballprofi beim damaligen Drittligisten Westfalia Herne. Das Soziologiestudium in Münster hielt er nur ein Semester durch und absolvierte später eine Regie-Ausbildung in München und London. Die Filmbranche sei ein klassischer Arbeitsmarkt für Studienabbrecher, sagt er: "Meine Sets bestehen zu 90 Prozent aus Seiteneinsteigern." 

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Julio Iglesias (geb. 1943), spanischer Schnulzengott, wollte in Cambridge seinen Master in Jura machen und Diplomat werden. Als er 1968 ein Schlagerfestival in Benidorm gewann, sagte er Adios zum Studium - obwohl ihm nur ein einziger Schein im Internationalen Recht fehlte. Die letzte Prüfung holte er 2001 in Madrid nach - nur seinem Vater zuliebe, wie Iglesias sagte. Nun darf er sich Jurist nennen: "Die Professoren haben es gut mit mir gemeint."

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Vincent van Gogh (Selbstporträt), holländischer Maler (1853-1890), studierte Theologie in Amsterdam, gab aber 1878 nach nur 15 Monaten auf und sprach später "von der schrecklichsten Zeit meines Lebens". Anschließend wurde van Gogh Wanderprediger.

Foto: picture-alliance / dpa
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Heike Makatsch (geb. 1971): Die Schauspielerin trug es nach vier Semestern Medienwissenschaften, Politik und Soziologie ("Ich erinnere mich nur noch an langweilige Empiriekurse") aus der Uni-Kurve. Die anschließende Schneiderlehre brach sie ebenfalls ab.

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Michael Dell (geb. 1964), US-Unternehmer, ließ sich von seinen Eltern zum Medizinstudium drängen, kehrte der University in Austin aber bald den Rücken und gründete noch auf dem Campus seine eigene Firma, aus der die Mega-Firma Dell wurde. Heute gilt er mit einem geschätzten Vermögen von 13 Milliarden Dollar als reichster Mann im reichen Texas.

Foto: Justin Sullivan/ Getty Images
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Mark Zuckerberg (geboren 1984), Facebook-Gründer und jüngster Milliardär der Welt: Ein paar Web-Projekte zuvor blieben ohne Erfolg, bis Zuckerberg 2004 Facebook programmierte - während seiner Studienzeit an der Uni Harvard. Als das Netzwerk sich rasant ausbreitete, zog er nach Kalifornien und gab 2006 das Studium auf. 2011 kehrte er nach Harvard zurück - um künftige Absolventen für einen Job in seiner Firma zu begeistern.

Foto: BRIAN SNYDER/ REUTERS
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Gwyneth Paltrow (geb. 1972), US-Schauspielerin, glänzte in der Schule nicht durch brillante Noten. Dennoch erhielt sie einen Studienplatz an der University of California; als Fürsprecher half Familienfreund Michael Douglas. Nach einem Jahr hatte sie von Kunstgeschichte genug.

Foto: Frazer Harrison/ Getty Images
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Stefan Raab (geb. 1965), Moderator, studierte neben seiner Metzgerlehre fünf Semester Jura. Die Ausbildung schloss er als bester Lehrling ab, das Studium ließ er sausen.

Foto: Juergen Schwarz/ Getty Images
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Matthias Opdenhövel (geb. 1970) ist Vielzweckmoderator und wirkt mit am Moderationsmonopol für Studienabbrecher. 1990 machte er sein Abitur, dann den Wehrdienst im Panzerbataillon und begann ein BWL- und Jurastudium in Würzburg. Schon nach zwei Wochen war Schluss damit: "Das möchte ich nicht mein ganzes Leben machen", erkannte er - auch weil "alle meine Kommilitonen nur in Barbour-Jacken mit Einstecktüchern rumliefern. Darauf hatte ich keine Lust". Also arbeitete Opdenhövel bei einer Zeitung, einem Radiosender und bei "Viva" (wo U2-Bono ihm bescheinigte, "Schnellficker-Schuhe" zu tragen). Seitdem hat er allerlei Shows wegmoderiert, unter anderem "Schlag den Raab" und "Unser Star für Oslo" - stets schlagfertig und schwer umzupusten. Inzwischen moderiert er die "Sportschau" in der ARD.

Foto: Angelika Warmuth/DPA
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Surprise, surprise: Thomas Anders (geb. 1962) hat Musikwissenschaften studiert. Und Germanistik und Publizistik obendrein, fünf Semester lang, Anfang der achtziger Jahre in Mainz. 1983 begannen dann die Auftritte mit Dieter Bohlen als Modern Talking, 1984 schoss "You're My Heart, You're My Soul" an die Spitze der Charts. Anders sagte seinen Eltern: "Ich möchte mich nur noch auf die Musik konzentrieren. Und wenn ich bis 25 nicht davon leben kann, steht die Uni immer noch offen." An die Uni ging er nie zurück.

Foto: DB Joerg Koch/ picture-alliance/ dpa
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Brad Pitt (geb. 1963), Schauspieler ("Troja"), studierte zwei Jahre lang Journalismus an der Universität von Missouri - "in der Design-Abteilung: Magazin-Layout und so". Kurz vor der Abschlussprüfung ging er an die Westküste und hatte seine ersten Auftritte in Hollywood als Werbe-Hähnchen vor dem Schnellimbiss El Pollo Loco.

Foto: FRED PROUSER/ REUTERS
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Kurt Masur (1927 - 2015) wurde auch ohne Abschluss Weltklassedirigent. Sein Studium an der Leipziger Hochschule für Musik habe er Ende der vierziger Jahre geschmissen, erzählte er der Zeitschrift "Super-Illu": "Ich habe während des Studiums nachts Tanzmusik machen müssen, damit wir genügend zu essen hatten. Dann kam ich früh oftmals zum Unterricht und war müde und kaputt." Als Masur durch den "enormen Stress" Herzschmerzen bekam, nahm er ein Angebot aus Halle an und arbeitete als Korrepetitor für Sänger und Solisten.

Foto: Peter Endig/ picture-alliance/ dpa
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Kai Diekmann, geboren 1964, Herausgeber der "Bild"-Gruppe, leistete nach dem Abitur 1983 seinen Wehrdienst und trat der Burschenschaft Franconia bei. Er schrieb sich an der Uni Münster ein, brach das Studium laut Biografie im Munzinger-Archiv jedoch ab, um eine Ausbildung beim Axel-Springer-Verlag zu beginnen.

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Alexa Hennig von Lange (geb. 1972), rotwuschelige Schriftstellerin, hat es probiert. "Um meinen Eltern einen Gefallen zu tun", schrieb sie sich für Philosophie und Pädagogik ein. Aber nur ganz kurz; schon den Morgen der Einführungsveranstaltung hat sie "schrecklich" in Erinnerung. Sie fuhr dennoch hin - und direkt wieder zurück, weil sie den Raum nicht fand: "Das war für mich ein Zeichen und das Thema erledigt", sagte sie später. 

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Heute studiert die Musikwissenschaft ihn, früher war es umgekehrt, tief im We-he-sten: Herbert Grönemeyer (geb. 1956), Sänger und Schauspieler, war Mitte der siebziger Jahre in Bochum "ungefähr fünf Semester" eingeschrieben für Jura und Musikwissenschaften - "weil ich nicht wusste, was ich werden wollte". Auch an der Kölner Musikhochschule fühlte er sich unwohl, weil die Professoren immer an seinen Kompositionen herumstrichen: "Da bin ich gegangen."

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Sven Regener (geb. 1961), Musiker und Schriftsteller, stand vor einer schwierigen Entscheidung: Musikwissenschaften studieren oder lieber konsequent Musik machen? Beides halb, beides schlecht war für ihn keine Lösung: "Jetzt machst du mal eine Sache richtig" - das verstanden sogar seine Eltern. Regener entschied sich für seine Band Element of Crime, und nach einigen Jahren kam der Erfolg. 

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Bernhard Hoëcker (geb. 1969), der Kleine mit der großen Klappe in Comedyshows ("Switch", "Genial daneben"), turnte lange mit "Hoëcker, Sie sind raus! - Comedy vom Kleinsten" über Kleinkunstbühnen. Aus dem Bonner VWL-Studium war er nach dem Vordiplom raus, holte es nie ab. Hoëcker weiß, dass er kaum ins Bildungssystem passt: "Ich tue Dinge, solange sie mir Spaß machen. Und irgendwann schneidet die Kurve des Lernaufwands die des Spaßes." 

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Richard Gere (geb. 1949), Schaupieler ("Ein Offizier und Gentleman", "Pretty Woman"), studierte mit einem Sportstipendium Philosophie an der Universität von Massachusetts. Nach zwei Jahren hatte er 1969 genug.

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Wolfgang Joop (geb. 1944): Der Designer folgte Vatis Rat und studierte Werbepsychologie in Braunschweig, wechselte später zur Kunsterziehung, vermied aber stets den Stress einer Abschlussprüfung.

Foto: A3511 Soeren Stache/ dpa
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Siegfried Lenz (1926 - 2014), Schriftsteller ("Deutschstunde"), studierte nach dem Zweiten Weltkrieg in Hamburg Philosophie, Anglistik und Literaturwissenschaft. Drei Jahre später entschied er sich gegen die Uni und für den Journalismus. Lenz ging als Volontär zur Zeitung "Die Welt", für die er bereits während des Studiums gearbeitet hatte.

Foto: Marcus Brandt/ picture-alliance/ dpa
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Der Entertainer, Satiriker und Schauspieler Herbert Feuerstein (geb. 1937) studierte bis 1958 Musik am Salzburger Mozarteum. Als er sich mit dem Hochschulpräsidenten anlegte, legte der ihm nahe, seinen "Hass auf die Musik lieber als Journalist auszutoben als vor unschuldigen Zuhörern im Konzertsaal". Das nahm Feuerstein sich zu Herzen, arbeitete erst bei einer New Yorker Zeitung und wurde später Chefredakteur von "Mad". "In der Musik wäre ich irgendwo in einer Sackgasse gelandet. Wahrscheinlich wäre ich heute Festspielpräsident von Salzburg oder Österreichs Kultusminister, also irgendwas ganz Furchtbares", sagte Feuerstein im SPIEGEL-ONLINE-Interview. 

Foto: Jörg Carstensen/ picture-alliance/ dpa
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Ferdinand Alexander Porsche (1934 - 2012) war der älteste Sohn des Firmengründers und Designer des 911er-Porsches, einer Sportflitzer-Legende. Nach einem Praktikum bei Bosch wollte er Mitte der fünfziger Jahre eigentlich sein Diplom an der Ulmer Hochschule für Gestaltung machen. An der damaligen Designer-Kaderschmiede gab er aber nur ein Gastspiel - nach einem Semester flog "Butzi", so sein Spitzname, raus ("Man hat mir nie gesagt, warum").

Foto: Bernd Weissbrod/ picture-alliance/ dpa/dpaweb
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Linda de Mol (geb. 1964), niederländische Showmasterin und Kuppelmutter ("Traumhochzeit"), studierte von 1981 bis 1984 in Amsterdam Jura. Kurz vor dem Abschluss heuerte der Sender Sky Channel sie als Moderatorin an, de Mol brach das Studium ab und gründete mit ihrem Bruder eine Produktionsfirma.

Foto: Rolf Vennenbernd/ picture-alliance/ dpa
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Wim Wenders (geb. 1945), Regisseur ("Der Himmel über Berlin"), studierte Mitte der sechziger Jahre in München, Freiburg und Düsseldorf Medizin und Philosophie. Nach vier Semestern hatte er genug ("Meine Mutter hat das sehr bedauert") und wollte in Paris Malerei studieren. An der Kunstschule wurde er allerdings nicht angenommen, "weil die Warteliste so lang war und weil ich beim Aktzeichnen durchgefallen bin".

Foto: Jens Kalaene/ AP
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Eric Clapton (geb. 1945), britischer Sänger und Gitarrist (Spitzname "Slowhand"), schrieb sich nach der Schule 1961 am "Kingston College Of Art" ein. Aber bereits ein Jahr später wurde er wegen mangelnder Leistungen exmatrikuliert.

Foto: Uwe Anspach/ picture-alliance/ dpa
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Bastian Pastewka, Jahrgang 1972, Komödiant ("Brisko Schneider"), studierte in Bonn Germanistik, Pädagogik und Soziologie, hörte aber nach dem Grundstudium auf, "weil ich gemerkt habe, dass ich das gar nicht will. Comedy konnte ich und wollte ich." Studiert habe er "sehr kurz und unauffällig" und sei "nie so desolat und desorientiert" gewesen wie in seiner Uni-Zeit, sagte er dem Magazin "Zeit Campus". Was er gelernt habe: "Im Wintersemester musst du Seminare am Mittwoch belegen. Das hat den Vorteil, dass sie oft ausfallen wie am Buß- und Bettag. Im Sommersemester muss man sich den Donnerstag vollpacken, zum Beispiel wegen Fronleichnam."

Foto: Jörg Carstensen/ picture-alliance/ dpa
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Barbara Eligmann, Jahrgang 1963, Moderatorin ("Explosiv", "Clever") hielt sich nicht lange an der Uni auf. Nach drei Wochen schmiss sie das Wirtschaftsstuium in Osnabrück: "Zuviel Statistik und EDV". Wahrscheinlich sei sie "das letzte Mäuschen, das ohne Studium so einen Job gekriegt hat", erzählte sie der "Süddeutschen Zeitung" - und sie selbst stelle grundsätzlich niemanden mehr ohne Studium ein.

Foto: Jörg Carstensen/ picture-alliance/ dpa
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Christoph Schlingensief (1960-2010), Regisseur, Künstler und immer gut für sonderbare Aktionen, fiel nach dem Abitur zweimal bei der Aufnahmeprüfung an der Münchner Filmhochschule durch. Ab 1981 versuchte er's mit Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte in München, gab aber nach sieben Semestern auf.

Foto: Joerg Sarbach/ AP
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Johannes B. Kerner (geb. 1964), Moderator und Talkmaster, begann 1984 in Berlin BWL zu studieren und jobbte parallel dazu in der Sportabteilung des Senders SFB. 1988 verabschiedete er sich ohne Abschluss vom Studium. Kerner moderiert im Fernsehen Quiz- und Wissenssendungen "einigermaßen gebildet", so seine Antwort im SPIEGEL-ONLINE-Interview.  Kerner könnte sich "lebhaft vorstellen, noch mal zu studieren oder eine Sprache zu lernen, nur weil mich das interessiert".

Foto: Bodo Marks/ dpa
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Audrey Tautou (geboren 1978), französische Schauspielerin, wollte zunächst gern Primatologin werden und wie Diane Fossey Gorillas im Urwald beobachten - "weil Affen für mich das größte sind". Nach dem Abitur in der Kleinstadt Montlucon schrieb sie sich aber in Paris für Literaturwissenschaften ein, daneben für einen Theaterkurs. Die Uni ließ sie dann zurück und ging lieber auf die Schauspielschule. 2001 schaffte Tautou den Durchbruch mit dem Film "Die fabelhafte Welt der Amélie", später spielte sie unter anderem in "Sakrileg" und "Coco Chanel".

Foto: ddp images
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Moderator Jörg Pilawa (geb. 1965), hängte sein Medzinstudium in Hamburg nach sechs Semestern an den Nagel. Zu verschult und praxisfern, lautete seine Diagnose: "Ich fand es grottenlangweilig und habe mich wirklich gequält." Später betrieb er ein Studium der Geschichte mit Schwerpunkt Judaistik sowie der Soziologie und Politikwissenschaft bis zur Examensarbeit.

Foto: A3833 Bodo Marks/ dpa
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Roland Emmerich, Jahrgang 1955: Der Regisseur ("The Day after Tomorrow") studierte an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film, ging aber vor dem Examen nach Hollywood und reüssierte dort als "Spielbergle".

Foto: A3803 Jochen Lübke/ dpa
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Til Schweiger (geb. 1963): Der Schauspieler spekulierte drei Semester lang auf den Dr. med., wechselte dann aber auf die Schauspielschule.

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Autoverleiher Erich Sixt (geb. 1944): Fand Betriebswirtschaftslehre in München irrelevant - nach vier Semestern war Schluss.

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Steven Spielberg, Jahrgang 1947, Regisseur, schmiss 1968 sein Filmstudium, ist aber mehr ein Studienunterbrecher als -abbrecher. Denn 34 Jahre später holte der fünffache Ehrendoktor seinen Bachelor-Abschluss nach.

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Friedrich Küppersbusch (geb. 1961), TV-Produzent, besuchte zwischen 1981 und 1989 immer mal wieder Journalistik-Vorlesungen in Dortmund. Als Kriegsdienstverweigerer hatte er reichlich Ärger mit dem Kreiswehrersatzamt und wollte nicht den deutschen Rekord im Dauerzivildienstleisten brechen. Dabei half das Journalistikstudium, das Küppersbusch allerdings ohne Diplom beendete - die Arbeit beim WDR war attraktiver. 

Foto: Gero Breloer/ AP
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Foto: Tom Maelsa/ Getty Images
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Dirk Manthey (geb. 1954), Verleger und Zeitschriftenerfinder ("TV Spielfilm", "Fit for Fun"), brach 1975 sein BWL-Studium in Hamburg ab. Motiv: "Langeweile".

Foto: Privat/ dpa
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Oliver Kalkofe, Jahrgang 1965, Satiriker und Moderator ("Kalkofes Mattscheibe"), studierte Anglistik, Germanistik und Publizistik in Münster. Nach acht Semestern nahm er Reißaus: "Ich wollte eigentlich immer mit geringsmöglichem Aufwand meine Scheine machen. Der ganze Theoriekram hat mich nie sonderlich interessiert."

Foto: Robert Schlesinger/ picture-alliance/ dpa
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Jürgen von der Lippe, Jahrgang 1948: Der Komiker, Liedermacher und Showmaster tingelte, bis ihm zwischen Auftritten und Uni-Bürokratie die Peilung flöten ging - Schluss war mit dem Studium der Germanistik und Philosophie. Manches an der Uni fand er ohnehin ziemlich sinnfrei, und direkt geschadet hat ihm der Abbruch nicht: Der Mann mit den schlimmen Hemden ist seit über 30 Jahren Bühnenprofi. 

Foto: MDR / Daniela Dufft
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Ottfried Fischer (geb. 1952), pfundiger Schauspieler ("Der Bulle von Tölz"), machte Abitur im Internat in Fürstenzell bei Passau und begann danach in München ein Jurastudium, das er abbrach. 1977 fand er nach "kurzem, unvollständigem Studium der Rechte" rasch zum Kabarett.

Foto: A3502 Horst Ossinger/ dpa
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Jürgen Drews, Jahrgang 1945, Sänger ("Ein Bett im Kornfeld") und selbsternannter "König von Mallorca", ist Arztsohn und versuchte es mit einem Medizinstudium an der Universität Kiel, hielt aber nur vier Semester durch.

Foto: Horst Ossinger/ picture-alliance/ dpa
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Bertolt Brecht (1898-1956), Schriftsteller, machte 1917 das "Notabitur" und immatrikulierte sich in München für Medizin und Naturwissenschaften. Das Studium, unterbrochen durch Kriegsdienst im Seuchenlazarett, nahm er allerdings kaum ernst und beendete es bald, weil er in erster Linie literarisch arbeiten wollte.

Foto: picture-alliance / dpa
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Ulrich Meyer (geb. 1955), Moderator ("Akte"), studierte nach Abitur und Wehrdienst Medizin in Köln, ließ das Studium aber sausen. 1979 begann er sein Volontariat bei der "Kölnischen Rundschau".

Foto: Felix Heyder/ dpa
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Wolf Schneider, Jahrgang 1925, ist Journalist und Talkshow-Veteran, Sprachkritiker und langjähriger Journalisten-Ausbilder. Einst wollte er Professor der Philosophie werden, "dann kam der Zweite Weltkrieg dazwischen und schuf Abstand zur Philosophie", sagte Schneider im UniSPIEGEL-Interview.  Zwar hörte er in den Nachkriegsjahren in die Berliner Universität hinein, wurde aber "dann lieber Universalspezialist".

Zum Studium fällt Schneider nicht viel Gutes ein: "Germanistik zu studieren halte ich für besonders töricht. Thomas Mann lässt sich auch abends zu Hause lesen, ebenso, was andere über ihn geschrieben haben. Es ist völlig verrückt, dafür noch an der Universität Jahre seines Lebens zu verplempern. Germanistik gehört zusammen mit Soziologie, Psychologie und Kommunikationswissenschaften zu den Fächern, von denen ich dringend abrate - denen, die Journalisten werden wollen." Schneider ist ein alter Spötter, im UniSPIEGEL-Interview nimmt er sich besonders den Soziologen vor: "Er lebt von seinem Sprachgebilde und vom Getümmel in demselben. Ich säge an den Wurzeln seiner Existenz, wenn ich ihn auffordere, klares Deutsch zu sprechen. Er ist beleidigt, wenn er von Hinz und Kunz verstanden werden kann."

Foto: Thomas Schulze/ picture-alliance/ ZB
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Jurek Becker (1937-1997), Schriftsteller ("Jacob der Lügner"), verbrachte einige Jahre seiner Kindheit im Ghetto von Lodz und in den KZs von Ravensbrück und Sachsenhausen. Nach dem Abitur in Ostberlin studierte er Philosophie, musste die Humboldt-Uni aber aus politischen Gründen verlassen. Nach dem Rausschmiss begann Becker ein kurzes Studium am DDR-Filmzentrum Babelsberg, schrieb Kabaretttexte und Drehbücher.

Foto: Woestmann/ picture-alliance / dpa
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Martin Luther, Reformator (1483-1546), fing im Jahr 1501 mit dem Jurastudium an der Universität Erfurt an und brach es 1505 ab, um Mönch zu werden. Später begann er ein Studium der Theologie und promovierte sich 1512, unterstützt durch ein kurfürstliches Stipendium in Höhe von 50 Gulden, an der Wittenberger Universität zum Doktor der Theologie, wurde Professor an der Theologischen Fakultät - und Thesennagler.

Foto: Jens Wolf/ picture alliance / dpa
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Yoko Ono, Jahrgang 1932, Sängerin, Künstlerin und Witwe von John Lennon, studierte am Sarah Lawrence College in New York Philosophie, der Kunst und der Komposition. 1955 ließ sie das Studium sausen, um sich in die Kunstszene zu stürzen.

Foto: MAX NASH/ AFP
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Wie die Mutter, so der Sohn: Sean Lennon (geb. 1975) entschied sich erst nach einem abgebrochenen Anthropologiestudium ("Viel zu anstrengend: Fürs Lernen bin ich doch viel zu jung") und einem kurzen Ausflug als Chef einer Videoproduktionsfirma für die Laufbahn des Musikers.

Foto: epa Daniel Deme/ picture-alliance/ dpa
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Charles Darwin (1809-1882), evolutionärer Naturforscher, studierte von 1825 bis 1827 auf Geheiß seines Vaters an der Universität Edinburgh. Doch weil die Medizin ihn "anwiderte" und er die Vorlesungen langweilig fand, wechselte er zur Theologie in Cambridge.

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Gustave Flaubert (1821-1880), französischer Schriftsteller "Madame Bovary"), begann auf Drängen seines Vaters mit dem Jurastudium in Paris, brach es aber 1844 wegen eines Nervenleidens ab. "Die Rechtswissenschaften bringen mich um und verblöden mich", schrieb er 1842, "ich scheiße auf die Rechtswissenschaften. Das ist mein 'Delenda Carthago'."

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Jacob Grimm (1785-1863; der rechte Gipskopf), Märchensammler, studierte ab 1802 Jura in Marburg und folgte 1805 ohne akademischen Abschluss seinem Professor Friedrich Carl von Savigny als Assistent nach Paris. Sein Bruder Wilhelm studierte ebenfalls Jura und bestand 1806 sein Examen. Beide wurden später Gemanistikprofessoren in Göttingen und wurden 1837 wegen des Protestes der "Göttinger Sieben" ihrer Ämter enthoben.

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Leo Tolstoi (1828-1910), russischer Schriftsteller ("Krieg und Frieden"), versuchte es 1844 zunächst mit dem Studium orientalischer Sprachen in Kasan, dann mit Jura. 1847 ging er von der Uni und kehrte auf das Stammgut der Familie zurück. Dort versuchte er, die Lage der 350 Leibeigenen durch Landreformen zu verbessern.

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Friedrich Nietzsche (1844-1900), Philosoph, hielt sein 1864 begonnenes Studium der Theologie in Bonn nur ein Jahr durch. "Noch dies: meine Wendung zur Philologie ist entschieden. Beides zu studieren ist etwas Halbes", schrieb er im Februar 1865 an seine Mutter und seine Schwester. In Leipzig studierte er Philologie und wurde mit 24 Jahren noch vor der Promotion und Habilitation als Professor nach Basel berufen. Die Doktorarbeit wurde ihm erlassen, die Promotion erhielt er allein wegen der zuvor veröffentlichten Arbeiten.

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Alice Schwarzer, Jahrgang 1942, Schlüsselfigur der deutschen Frauenbewegung, besuchte zunächst die Volks- und die Handelsschule und brach dann eine kaufmännische Lehre ab. Ab 1963 lernte sie Französisch in Paris; 1966 fiel sie bei der Aufnahmeprüfung zur Journalistenschule durch. Ab 1970 studierte sie an der Reform-Uni Vincennes ("Rote Fakultät"), die auch ohne Abitur zugänglich war, Psychologie und Soziologie - ohne Abschluss. Zugleich arbeitete Schwarzer als politische Korrespondentin.

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Rainer Langhans (links), Jahrgang 1940, Struwwelpeter der APO, war nach seinem Wehrdienst von 1962 bis 1969 an der FU Berlin eingeschrieben, brachte sein Psychologiestudium aber nicht zu Ende. 1968 gründete er mit anderen Uni-Rebellen, darunter Fritz Teufel, die legendäre Kommune 1. Später arbeitete er unter anderem als Autor und Filmemacher. 2003 sorgte er mit dem TV-Projekt "Kommune - Fünf Frauen und ein Mann", eine Art Big-Brother-Harem, für Aufsehen.

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Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) war kein sehr ernsthafter Student und hörte vier Semester lang Vorlesungen in zehn Fächern von Staatsrecht über Kunstgeschichte bis Chemie, verbrachte seine Zeit aber lieber beim Corps der Bonner Borussen, wie das Magazin "Zeit Capmus" schrieb. Seine Mutter, die Kronprinzessin Victoria, schrieb in einem Brief: "Zum nachhaltigen Arbeiten müsste man Wilhelm anhalten - da er von Natur aus ein solcher Bummler und Tagedieb ist."

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