Zum Inhalt springen
Fotostrecke

Deutscher Computerspielpreis: "Chaos auf Deponia" und andere Preisträger

Foto: Daedalic

Schräges Adventure Computerspielpreis für "Chaos auf Deponia"

Bei der Vergabe des Deutschen Computerspielpreises ging es einmal mehr ums Grundsätzliche. Würde der harte (Anti-)Kriegsshooter "Spec Ops: The Line" eine der Auszeichnungen erhalten? Die Jury entschied anders: Bestes Deutsches Spiel wurde das schräge Adventure "Chaos auf Deponia".

Noch immer ist diese Auszeichnung ein Politikum. Als am Mittwochabend in Berlin zum fünften Mal der Deutsche Computerspielpreis vergeben wurde, lag einmal mehr Spannung in der Luft.

Zu den Nominierten gehörte nämlich neben dem Rollenspiel "Risen 2: Dark Waters" auch der in Berlin entwickelte Shooter "Spec Ops: The Line", ein düsteres Werk mit Anklängen an "Apocalypse Now". Ein Kriegsspiel, in dem auf drastische Weise gezeigt wird, dass sich immer schuldig macht, wer kämpfen muss.

Würde dieser Titel, der völlig zu recht erst ab 18 Jahren freigegeben ist, den Preis bekommen? Immerhin hatte im vergangenen Jahr die Auszeichnung für den Egoshooter "Crysis 2" noch für Diskussionen gesorgt: Darf der Bundestag ein Spiel prämieren, in dem man auch auf Pixelmenschen schießen muss?

Fotostrecke

"Spec Ops: The Line": Im Wüstenfieber

Foto: 2K Games

In diesem Jahr blieb der Eklat aus: Den Preis als Bestes Deutsches Spiel erhielt nicht "Spec Ops", sondern das freundliche, bunte Point-and-Click-Adventure "Chaos auf Deponia", der zweite Teil einer Trilogie aus dem Hause Daedalic Entertainment. Im Vorjahr hatte das Unternehmen für "Harveys neue Augen" den Preis für das Beste Jugendspiel bekommen, im Jahr 2011 für "A new beginning" sowohl den Preis in der Jugendkategorie als auch den Hauptpreis für das Beste deutsche Spiel.

Die weiteren Preisträger 2013 im Überblick:

  • Bestes Kinderspiel: "Meine 1. App" (appp media)
  • Bestes Jugendspiel: "Tiny & Big: Grandpa's Leftovers" (Black Pants Studio)
  • Bestes mobiles Spiel: "World Wonders - The Tower of Babel" (Games in Flames)
  • Bestes Serious Game: "Menschen auf der Flucht", eine multimediale Installation zum Thema Flüchtlingsproblematik, untergebracht in einem LKW (Serious Games Solutions)
  • Bestes Browsergame: Forge of Empires (Innogames)

  • Bestes Nachwuchskonzept von Schülern oder Studenten: "Groundplay" (HAW Hamburg)

Der Deutsche Computerspielpreis wird von den Branchenverbänden BIU und G.A.M.E. gemeinsam mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann vergeben. Der Jury gehören Vertreter von Medien, Pädagogik, Wissenschaft, Spielebranche und mehrere Bundestagsabgeordnete an.

Anmerkung der Redaktion: SPIEGEL-ONLINE-Redakteur Christian Stöcker gehörte der Fachjury "Bestes Serious Game" des Deutschen Computerspielpreises an.

cis