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Surftipp Newtons "Principia Mathematica" im Original im Netz

Wer einmal den Urquell seiner Physikformelsammlung im Original bestaunen will, kann das jetzt tun: Die University of Cambridge hat die "Principia Mathematica" von Isaac Newton ins Netz gestellt - in der Ausgabe, die das Physikgenie selbst benutzte, samt handschriftlicher Notizen und Zeichnungen.
Seite aus der "Philosophiæ Naturalis Principia Mathematica": Jetzt online durchblätterbar

Seite aus der "Philosophiæ Naturalis Principia Mathematica": Jetzt online durchblätterbar

Foto: Cambridge University Library

Cambridge - Im Jahre 1687 kam sie als Buch heraus, die wenigsten Menschen haben je einen Blick hineingeworfen, geschweige denn, sie je gelesen - und zwar nicht nur, weil sie auf Lateinisch niedergeschrieben wurde. Und doch ist Isaac Newtons "Philosophiæ Naturalis Principia Mathematica" eines der wichtigsten Werke der Wissenschaftsgeschichte. Sie stellt die Basis des Theoriegebäudes der Newtonschen Physik und ihrer mathematischen Grundlagen dar. Jeder Gymnasiast hat einige der Formeln und Gesetze, die Newton hier zum ersten Mal umfassend niederlegte, einst lernen müssen, die der newtonschen Mechanik beispielsweise.

Die "Principia" machte Newton berühmt, der Menschheit bescherte sie eine präzise Beschreibung ihrer Welt, die als korrekt betrachtet wurde, bis im 20. Jahrhundert Albert Einstein daherkam und einige Grundsätze der newtonschen Physik in Frage stellte.

Nun kann man die Erstausgabe der "Principia" in all ihrer Schwere und Schönheit im Netz bewundern. Die "digital library", die Digitalbibliothek der University of Cambridge hat die gescannte Version der ersten Auflage vollständig ins Netz gestellt  - und zwar nicht irgendein Exemplar, sondern Newtons eigenes. Das ist irgendwann im Laufe der Jahre einmal nass geworden, einen Brand hat es auch überstanden, ist aber trotzdem noch gut lesbar (wenn man des Lateinischen mächtig ist).

Und es unterscheidet sich von anderen frühen Principia-Ausgaben in einem entscheidenden Punkt: Auf an vielen Stellen eingefügten leeren Seiten hat Newton selbst handschriftliche Notizen hinzugefügt, die dann in die zweite Ausgabe eingingen, die 1713 veröffentlicht wurde. Auch die Notizen sind auf Lateinisch niedergeschrieben, daneben enthält das Buch auch Zeichnungen des großen Physikers.

Nun kann man in dem über tausend Seiten starken Werk online herumblättern, sich die Urversionen all dessen ansehen, was man aus seiner Schulformelsammlung kennt. Und man kann sich an der erstaunlich lesbaren, sparsamen aber präzisen Handschrift des Genies erfreuen.

Die Veröffentlichung ist Teil eines größeren Pakets, der sogenannten Newton Papers, die die University of Cambridge online zugänglich macht , darunter auch diverse Notizbücher Newtons sowie Sammlungen von Veröffentlichungen zu Themen von Optik bis Analysis.

cis
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