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Industriewachstum Deutschlands Firmen produzieren wieder im Akkord

Turbostart ins neue Jahr: Die deutsche Industrie ist im Januar so stark gewachsen wie seit Sommer 2011 nicht mehr, auch in China und den USA entwickelt sich die Lage besser als erwartet. Die Börsen reagieren euphorisch, der Dax steigt kräftig.
Industrieproduktion: Experten schöpfen nun wieder Hoffnung

Industrieproduktion: Experten schöpfen nun wieder Hoffnung

Foto: A3762 Jens Buettner/ picture alliance / dpa

Berlin - Es ist ein Lichtblick für das krisengeplagte Europa: Die deutsche Industrie ist mit kräftigem Wachstum ins neue Jahr gestartet. Die Unternehmen fuhren im Januar nach drei Monaten Flaute ihre Produktion wieder hoch - und zwar so schnell wie seit Juni nicht mehr. Das ergibt eine Umfrage, die das Forschungsunternehmen Markit unter 500 Firmen durchgeführt hat.

Das entsprechende Markit-Barometer für Januar stieg um 2,6 Punkte auf 51 Zähler. Ab einem Wert von 50 stehen die Zeichen laut Markit auf Wachstum. In anderen europäischen Staaten sank der entsprechende Index dagegen. Das Barometer für die Industrie der anderen Euro-Zonen-Schwergewichte Frankreich, Italien und Spanien blieb deutlich unter der 50-Punkte-Marke.

Im gesamten Währungsraum stieg das Barometer um 1,9 auf 48,8 Zähler. "Das nährt Hoffnung", sagte Markit-Experte Rob Dobson. Länder der Euro-Peripherie könnten möglicherweise das Schlimmste hinter sich haben.

"Euro-Zone kann Rezession im Frühjahr überwinden"

Allerdings sind die Meinungen der Fachleute gespalten. Analysten der Postbank setzen darauf, "dass der Euro-Raum die leichte Rezession, die er derzeit offensichtlich durchläuft, im Frühjahr überwindet". Commerzbank-Experte Peter Dixon warnt dagegen vor zu viel Optimismus: "Es ist noch ein schrecklich langer Weg zu gehen", sagte er.

Auch in anderen Ländern geht es der Industrie besser als erwartet. In China stieg der Einkaufsmanagerindex um 0,2 auf 50,5 Punkte. Auch die US-Industrie nahm im Januar Fahrt auf. Dort stieg der Index von 53,1 auf 54,1 Punkte, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte.

Die positiven Daten gaben der deutschen Börse Auftrieb. In Deutschland schloss der Dax mit einem Plus um 2,4 Prozent bei 6616 Punkten. Auch der Dow Jones in den USA gewann deutlich an Wert.

Die Hoffnung auf eine Einigung bei den griechischen Schuldengesprächen brachte vor allem Finanztitel auf Trab. So notierten die in den USA gelisteten Aktien der Deutschen Bank fünf Prozent höher, während es für die Citigroup 3,8 Prozent nach oben ging.

ssu/Reuters