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12 Milliarden Lichtjahre entfernt US-Forscher entdecken gigantisches Wasserreservoir im All

Noch nie wurde in einer solchen Entfernung Wasser nachgewiesen: Forscher der Nasa haben zwölf Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt enorme Mengen H2O entdeckt - an einem gigantischen Galaxienkern, dessen Dimensionen jenseits des Vorstellbaren liegen.
Illustration eines Quasars: Ähnliche wie dieses Beispiel soll APM08279+5255 aussehen

Illustration eines Quasars: Ähnliche wie dieses Beispiel soll APM08279+5255 aussehen

Foto: DPA/ NASA/ ESA

Washington - US-Forscher haben das bislang größte und fernste Wasserreservoir im Weltall entdeckt. Die Menge umfasse das 140-billionenfache allen Meerwassers der Erde, teilte die US-Weltraumbehörde Nasa am Freitag mit. In Dampfform umringe das Wasser einen Quasar, einen Galaxienkern, in dessen Zentrum ein Schwarzes Loch Materie um sich herum einsaugt. Die Wissenschaftler wurden in einer Entfernung von zwölf Milliarden Lichtjahren fündig. Ein Lichtjahr ist die Entfernung, die das Licht in einem Jahr zurücklegt, es entspricht knapp zehn Billionen Kilometern.

"Dies ist ein neuer Beweis, dass Wasser überall im Weltall vorhanden ist, sogar schon zu einer sehr frühen Zeit", sagte Forscher Matt Bradford. "Die Umgebung dieses Quasars ist dadurch sehr einzigartig, weil sie diese riesige Menge Wasser produziert." Der Quasar erhielt den Namen APM08279+5255 und ist den Angaben zufolge unvorstellbare 20 Milliarden Mal größer als unsere Sonne. Während er unablässig Materie verschlingt, produziert der Quasar so viel Energie wie tausend Billionen Sonnen.

Astronomen haben die Existenz von Wasserdampf auch in entfernteren Teilen den Universums erwartet. In dieser Distanz sei ihnen der Nachweis aber bisher noch nicht gelungen, teilte die Nasa mit. Dampf gebe es auch in der Milchstraße, jedoch in viel geringerer Menge.

Die Forscher benutzten ein Zehn-Meter-Teleskop auf dem Berg Mauna Kea auf Hawaii. Zusätzliche Daten lieferte die Carma-Forschungseinrichtung in den Inyo-Bergen im südlichen Kalifornien. Dort stehen mehrere Radioteleskope, die astronomische Beobachtungen im Millimeterwellenbereich ermöglichen.

sto/dpa