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Gesundheit Anti-Hunger-Spritze

Wie Ballaststoffe den Appetit töten

Obst und Gemüse – gesund, aber nicht von jedem gern gegessen Obst und Gemüse – gesund, aber nicht von jedem gern gegessen
Obst und Gemüse – gesund, aber nicht von jedem gern gegessen
Quelle: Getty Images/Flickr RF
Forscher haben jene Substanzen identifiziert, die für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl sorgen. Im Tierversuch zeigte sich, dass eine Spritze mit diesen Wirkstoffen tatsächlich den Hunger stoppt.

Wer gesund leben will und nicht einen Hunger nach dem nächsten mit zuckrigen oder fettigen Leckereien stillen möchte, der greift zu Ballaststoffen: Obst, Gemüse, Vollkornprodukte.

Lebensmittel mit diesen gesunden Inhaltsstoffen gibt es genügend. Doch obwohl bekannt ist, dass solche Nahrungsmittel länger satt halten, schmecken sie nur wenigen.

Meist greift man gegen den kleinen Hunger eben doch zu Schokolade und Co. Nun haben Forscher möglicherweise das Rätsel gelüftet, warum Ballaststoffe länger satt halten. Und sie versprechen, dass ihre Erkenntnis zu gesunden, lange satt haltenden Lebensmitteln führen könnte, die auch noch schmecken.

Warum machen Ballaststoffe satt?

In „Nature Communications“ berichten Wissenschaftler um Gary Frost vom Imperial College London, dass sie den Sattmacherstoff identifiziert haben, der Vollkornprodukte oder Gemüse so wichtig für einen gesunden, nicht unangemessenen Appetit macht.

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Ihr Interesse galt dabei den Pflanzenfasern. Im Vergleich zu unseren steinzeitlichen Vorfahren nehmen Menschen heutzutage nur noch etwa ein Zehntel, nämlich zwischen 10 und 20 Gramm, Ballaststoffe pro Tag auf, betonen Ernährungsforscher.

Darin sehen sie eine Ursache für die Zunahme übergewichtiger und fettleibiger Menschen.

Fettsäure-Acetate stoppen den Hunger

Im Darm fermentieren Bakterien Pflanzenfasern zu kurzkettigen Fettsäure-Acetaten. Diese injizierten die Wissenschaftler Mäusen entweder in die Blutbahn oder direkt in den Darm. Dann beobachteten sie, wie sich das Fressverhalten der Tiere veränderte.

Nach einer Injektion sowohl ins Blut als auch in den Darm verging den Mäusen der Appetit – sie verhielten sich aber davon abgesehen völlig normal. Ihr Zuckerstoffwechsel wurde nicht verändert.

Die Forscher konnten zeigen, dass die Acetate eine Wirkung auf den Hirnstoffwechsel der Tiere haben. Sie gelangten bis in den Hypothalamus, einer Hirnregion, in der das Hungergefühl gesteuert wird.

Acetate als Lebensmittelzusatz?

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Offenbar bewirken die Fettsäure-Acetate, dass der Hunger gedämpft wird – indem die Konzentration eines bestimmten Neurotransmitters um das Vierfache gesteigert wird.

„Diese Daten demonstrieren, dass es einen zuvor unbekannten Mechanismus gibt, durch den die Fermentation von Ballaststoffen das Körpergewicht beeinflusst“, schreiben die Forscher. Sie hoffen, dass isolierte Acetate, die anderen Lebensmitteln zugesetzt werden, diese gesünder machen können.

„Obwohl viele Studien zeigen, dass ballaststoffreiche Ernährung gesünder ist, folgen nur wenige Menschen diesen Ratschlägen – oft weil diese Nahrungsmittel weniger gut schmecken oder es Verdauungsprobleme gibt“, erklären sie.

Mit Acetat könne man diese Probleme beheben und möglicherweise auch ein Mittel entwickeln, das Menschen mit einem entgleisten Hungergefühl helfen könnte.

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