Dass man vom Schwimmen ein schönes Dekolleté bekommt und vom Klettern schöne Oberarme, ist bekannt. Was die Lieblingssportart über den Charakter verrät, hat ein Buchautor untersucht.
Ein ungewöhnlicher Zusammenhang? Medizinwissenschaftler, Bewegungstrainer und Psychotherapeut Thomas Frankenbach erklärt das so: Die Entscheidung für einen bestimmten Sport hat einen Grund, der in der Persönlichkeit begründet ist. Schließlich ist jede Sportart mit speziellen Charaktereigenschaften verknüpft, meint Frankenbach.
Beispiel: Mannschaftssportler sind sehr teamfähig, klar. Aber dafür fehlt es ihnen ein wenig an Durchsetzungsvermögen. Sie fühlen sich innerhalb der Gruppe sehr wohl und schwimmen mit dem Strom. Bei den Fitness-Fans sieht es da schon ganz anders aus. Sie lieben das Rampenlicht und stehen gern im Mittelpunkt.
Und wie schätzt der Experte Sportmuffel ein? Über die will sich der Buchautor kein Urteil erlauben.
Lesen Sie hier, was Ihre Sportart über Sie preisgibt:
Es kommt beim Radfahren vor allem auf zwei Dinge an: das Gleichgewicht halten und immer in Bewegung zu bleiben, damit man nicht umkippt. Auch das Leben wird von Radfahrern als Balanceakt empfunden und da ihre Balancefähigkeit sehr ausgeprägt ist, stellt das in der Regel auch keine größere Schwierigkeit dar. Aber Vorsich t: Manche haben sich zu sehr an die „Tretmühle“ des Lebens gewöhnt. Daher sollten sich leidenschaftliche Radfahrer folgende Frage stellen: Kann ich mir in meinem Leben auch mal Tretpausen gönnen und es einfach mal rollen lassen?
Die Mountainbiker stecken voller Abenteuerlust. Sie lassen sich von keinen Hindernissen auf ihrem Weg aufhalten – so ist es auch im Leben. Diese mutigen Menschen stellen sich Konflikten, lassen sich nicht einschüchtern.
Eine starke Kommunikation gehört nicht zu den Stärken des Schwimmers. Wie auch? Schließlich würde man sich nur verschlucken, wenn man versuchen würde, ein Schwätzchen im Wasser zu halten. So ähnlich ist es auch im wahren Leben. Der Schwimmer ist ein Träumer, ein sehnsüchtiger Mensch, der keine unnötigen Worte verliert. Man hat es hier mit einem richtigen Freigeist zu tun, der Zwängen und Konventionen erfolgreich aus dem Weg geht.
Ob man nun einen Berg besteigt oder gleichnishaft seinen persönlichen Gipfel in Form eines beruflichen Aufstiegs erklimmt: Bergsteiger scheuen auch in ihrem Alltag nicht davor zurück, ihren Weg über Stock und Stein zu machen. Dabei gehen sie niemals den Weg des geringsten Widerstands – ganz im Gegenteil. Sie wählen gezielt den widerstandsreichen Weg gegen die Schwerkraft. Auch aus psychologischer Sicht üben sie sich dabei im Bewältigen von Höhen und Tiefen. Wer Neuland betritt, bewegt sich auf unsicherem Boden. Wer hoch hinaus strebt, kann tief fallen, aber dieses Risiko scheut der Bergsteiger nicht.
Wer Fitnesstraining betreibt, arbeitet gezielt an sich selbst und an der eigenen Leistungsfähigkeit, der äußeren Erscheinung oder einfach am Wohlbefinden. Fazit: Für Fitnesssportler zählt kein Wettkampfergebnis, sondern allein das Sich-selbst-Verbessern und das persönliche Weiterkommen. Kein Wunder also, dass diese Menschen auch gerne im Mittelpunkt stehen. Sie sind außerdem sehr zielstrebig und hartnäckig.
Bei den Kampfkünsten, im Judo oder Ringen etwa, dominieren Techniken des Greifens und Hebelns. Es geht um Aggression, Durchsetzung, Angriff und Verteidigung - und um Reaktion auf die eigene Angst. Es gilt, sich zu behaupten und sich nicht niederringen zu lassen, aber auch den anderen zu bezwingen, auszustechen und zu unterwerfen. Fazit: Einige lassen sich gerade wegen ihrer Ängste vor diesen Themen in eine Kampfkunst einweihen, um sie auf diesem Wege – mit der Hoffnung auf Erfolg – zu bearbeiten. Dahinter steckt oft eine große Sehnsucht nach Sicherheit und Beständigkeit.
Fußballer spielen sich bekanntlich die Bälle zu – nicht nur auf dem Spielfeld. Diese Menschen sind absolute Teamplayer, denen Zugehörigkeit innerhalb einer Gruppe sehr wichtig ist. Aber nicht selten denkt der eine oder andere: „Sollen doch die anderen Spieler laufen.“ Fazit: Mit dem Thema Verantwortung tun sie sich manchmal schwer.
In der Traumdeutung ordnet man dem Reiten, den Pferden und dem Umgang mit ihnen die Faktoren Triebkraft, Leidenschaft und Erotik zu, aber auch Sanftmut, Einfühlungsvermögen und Bedürfnis nach Harmonie. Kein Wunder, denn ein zentraler Aspekt des Reitens ist die Beziehung zwischen Pferd und Reiter. Und auch jenseits des Pferderückens zeichnen diese Eigenschaften den Reiter aus.
Alle Ausdauersportarten erfordern Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen. Kein Wunder also, dass es sich bei den Läufern um besonders zielstrebige Zeitgenossen handeln, die ihre Ziele nicht aus den Augen verlieren. Sie sind außerdem belastbar und behalten in stressigen Zeiten den Überblick. Das Geheimnis: Die monotonen Bewegungsmuster des Laufens eignen sich sehr gut, um nervliche Belastungen auszugleichen.
Beim Golf geht es auch darum, Hindernisse zu überwinden – und natürlich gut einzulochen. Wem das gelingt, der ist in der Lage eine Sache zügig und zielstrebig zu Ende zu bringen. Das ist auch in der Geschäftswelt gefragt. Es ist also kein Wunder, dass sich unter begeisterten Golfern ein paar richtig smarte Geschäftsmänner finden.