Jeder dritte Erwachsene weltweit gefährdet: 11 Dinge, die gegen Bluthochdruck helfen

Ein normaler Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg, ab 140/90 mmHg gilt er als zu hoch, unter 100/60 mmHg als niedrig. Ab einem dauerhaft erhöhten Druck von 180/110 besteht Lebensgefahr!

Ein normaler Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg, ab 140/90 mmHg gilt er als zu hoch, unter 100/60 mmHg als niedrig. Ab einem dauerhaft erhöhten Druck von 180/110 besteht Lebensgefahr!

Foto: robotcity - Fotolia

Millionen Deutsche haben einen zu hohen Blutdruck, weltweit ist jeder dritte Erwachsene betroffen. Die Folgen können lebensbedrohend sein: Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenschäden.

BILD beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema.

Ab wann ist der Blutdruck zu hoch?

Ein normaler Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg, ab 140/90 mmHg gilt er als zu hoch, unter 100/60 mmHg als niedrig (mmHG = Millimeter Quecksilbersäule). Ab einem dauerhaft erhöhten Druck von 180/110 besteht Lebensgefahr! Das Risiko für Infarkte und Schlaganfälle steigt. Gefährlich: Körperliche Symptome treten erst auf, wenn die Gefäßschädigung weit fortgeschritten ist (z. B.​ Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Sehstörungen). Daher besser regelmäßig messen!

Prof. Dr. Detlev Ganten, Facharzt für Pharmakologie und Molekulare Medizin und Präsident des World Health Summit (WHS, dt.: Welt-Gesundheitsgipfel): „Die meisten messen leider viel zu selten ihren Blutdruck! Dabei ist das kinderleicht und geht sogar schneller als Fieber messen. Ein Blutdruck-Messgerät gehört in jeden Haushalt und jeder sollte seinen Blutdruck kennen.“

Wie messe ich korrekt?

Vor der Messung auf Kaffee und Alkohol verzichten. Setzen Sie sich ruhig hin, messen Sie regelmäßig morgens oder abends. Es gibt zwei Arten von Messgeräten: Oberarm- und Handgelenk-Messgeräte. Dabei wird eine Manschette um Arm oder Handgelenk gelegt, ein elektrischer Sensor misst die beiden Werte. Sind sie an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen zu hoch, kann Ihr Hausarzt eine 24-Stunden-Messung durchführen, um die Werte exakt zu bestimmen.

Was bedeuten die Zahlen in der Blutdruck-Angabe?

Die erste Zahl ist der systolische Wert. Er gibt den Druck an, der beim Zusammenziehen des Herzens entsteht, wenn das Blut in die Arterien gepumpt wird. Die zweite Zahl gibt den diastolischen Wert an, den Druck zwischen zwei Herzschlägen, wenn das Herz nach dem Pumpen erschlafft und beginnt, sich wieder mit Blut zu füllen. In dieser Ruhephase ist der Druck in den Gefäßen niedriger.

Warum ist Bluthochdruck gefährlich?

In Stresssituationen (z. B. beim Sport) ist ein hoher Blutdruck normal, in der Ruhephase geht er wieder runter. Ist der Blutdruck regelmäßig erhöht, kann das die Gefäße schädigen. Es kommt zu Veränderungen an Herz, Niere, Hirn.​ Die Gefäße verstopfen, es drohen Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenleiden. Zu niedriger Blutdruck ist nicht als Krankheit eingestuft, kann aber Schwindel, Müdigkeit und „Sternchen-Sehen“ auslösen.

Was hilft gegen hohen Blutdruck?

Prof. Ganten: „Die WHO empfiehlt jedem Erwachsenen, sich zweieinhalb Stunden in der Woche zu bewegen. Ein sehr guter Ratschlag – es muss allerdings noch nicht mal so viel sein und auch gar nicht unbedingt Sport. Jeder Schritt und jede Minute Bewegung helfen. In einer Studie wurde nachgewiesen, dass zehn Minuten Bewegung am Tag das Sterberisiko schon um fast zehn Prozent senken, bei 30 Minuten sind es sogar rund 20 Prozent. Das lohnt sich doch!“

Was sonst noch hilft:

Was tun, wenn mein Blutdruck bereits zu hoch ist?

Die o.g. Vorbeugemaßnahmen sind auch für Betroffene weiter sinnvoll. Außerdem helfen Medikamente, die der Arzt verschreibt: ACE-Hemmer, Beta-Blocker, Diueretika, Kalzium-Antagonisten, Kalziumkanalblocker oder Theoretika. Meist wird eine Kombinationstherapie aus zwei Medikamenten verabreicht – lebenslang. Als Nebenwirkungen können Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Verstopfung auftreten. Viele Patienten setzen die Mittel daher ab. Das ist gefährlich, sprechen Sie unbedingt vorher mit Ihrem Arzt!

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