Volkskrankheit Infarkt: Warum sind Herz-Attacken immer noch Todesursache Nummer 1?

Der tragische Herz-Tod von FAZ-Mitherausgeber Frank Schirrmacher († 54) – warum sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen so gefährlich?

Infarkte treten meist plötzlich auf – und Rettern bleiben oft nur Minuten, die fatalen Folgen zu behandeln.

Bei einem Infarkt stirbt ein Teil des Herzmuskels ab und die Pumpleistung lässt nach. Blut kann sich in die Lunge zurückstauen und Wasser tritt aus den Gefäßen in die Lungenbläschen (Lungenödem, wie bei Frank Schirrmacher).

Das führt zu Sauerstoffmangel im Herzmuskel und kann wiederum Kammerflimmern auslösen – das eigentliche Problem!

Beim Flimmern zucken die Zellen unkontrolliert, das Herz pumpt überhaupt kein Blut mehr. In solchen Fällen bleiben Ärzten höchstens drei Minuten für eine Rettung. Flimmern führt bei 30 % aller Infarkte zum Tod.

Warum haben die Ärzte versucht, Schirrmacher durchs Fenster zu holen?

Wahrscheinlich war die Treppe zu eng. Bei einer Wiederbelebung muss der Körper waagerecht liegen.

Wie bekommt man so jung einen Infarkt?

Oft gibt es eine unerkannte genetische Vorbelastung, die z. B. eine Verkalkung der Gefäße auslöst. Wer mehrere Verwandte hat, die vor dem 55. Lebensjahr Herzprobleme hatten, sollte sich beim Kardiologen untersuchen lassen.

Es gibt viel Mutmachendes aus der Forschung, warum sterben trotzdem so viele Menschen?

Wird ein Herzfehler oder eine Verletzung rechtzeitig festgestellt, können Experten heute mit modernster Technik viel tun. Meist kommen Attacken aber plötzlich – jeder Zweite bemerkt Probleme erst beim Infarkt. (sam)

Fachl. Beratung: Prof. Karl-Heinz Kuck und Prof. Martin Bergmann, Asklepios Klinik Hamburg St. Georg

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