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Gefährliche Bräune: Sonnencreme schützt nicht vor Hautkrebs
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CORPS ET BEAUTE - BEAUTY AND BODY
Colourbox.de Wenn das Sonnenbad zum Sonnenbrand führt, wird es für die Haut gefährlich
  • FOCUS-Magazin-Redakteurin

Ob Schwimmbadbesuch oder Wandern in der Hitze – zu viel UV-Strahlung lässt die Haut schneller altern und kann zum Gesundheitsrisiko werden. Dermatologen plädieren deshalb für die Rückkehr zur vornehmen Blässe.

Die Zahl der Hautkrebsfälle steigt kontinuierlich – seit 1970 hat sie sich verfünffacht. Dermatologen haben dafür eine einfache Erklärung. Der Hauptgrund für den rasanten Anstieg sei ein Wandel unseres Freizeitverhaltens: „Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es praktisch keine Sonnenurlaube. Damals ging es in den Ferien mal zum Weintrinken ins Rheinland“, sagt der Dermatologe Claus Garbe im aktuellen FOCUS. Sich in den Ferien stundenlang – und vor allem mit dem Ziel, braun zu werden – an den Strand zu legen, diese Kultur habe sich erst ab den 50er-Jahren entwickelt. „Und mit 20 Jahren Latenzzeit zeigte sich dann die Vermehrung des Hautkrebses“, berichtet der Leiter der Sektion Dermatologische Onkologie der Universitätsklinik Tübingen.

Im neuen FOCUS geht es um das Thema Haut. Die Titelgeschichte erklärt, wie Sie Falten und Flecken vorbeugen und sich wirksam vor Krebs schützen.

Freie Radikale und aggressive Sauerstoffverbindungen


Sonneneinstrahlung bewirkt, dass in der Haut vermehrt freie Radikale, aggressive Sauerstoffverbindungen, gebildet werden. Entstehen davon mehr, als der Körper wieder einfangen kann, zerstören sie Stützfasern im Gewebe. Die Haut erschlafft und wirft Falten. „Der natürliche Alterungsprozess wird beschleunigt“, warnt Hautphysiologe Jürgen Lademann von der Berliner Charité. Bedenklicher als die kosmetischen Folgen der Sonne sind allerdings die gesundheitlichen Risiken, die eine übermäßige UV-Strahlung birgt.

Neben dem körpereigenen Schutz helfen Kleidung und Sonnenmilch, die Haut vor vorzeitiger Alterung und dauerhaften Schäden zu bewahren. „Ein ausreichender Sonnenschutz sollte zur täglichen Pflege gehören“, rät Tatjana Pavicic, Leiterin der Ästhetischen Dermatologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Wichtig: Das Produkt sollte gegen verschiedene Wellenlängenbereiche des ultravioletten Lichts, die UVA- und die UVB-Strahlung, schützen.

Gesunde Bräune gibt es nicht


Wer sich eincremt, schützt die Haut zwar vor Sonnenbrand, nicht aber vor bösartigen Veränderungen der Pigmentzellen. „Es gibt keine Daten, die belegen, dass Sonnenschutzmittel vor Hautkrebs schützen – zumindest nicht, wenn man sich mit nackter Haut und der Absicht, braun zu werden, in die Sonne legt“, warnt Dermatologe Garbe. Zwar könne Sonnenmilch im Alltag und täglich aufgetragen das Risiko von Hautkrebs senken, nicht aber beim Sonnenbaden. „Selbst wenn man sich gut eincremt, wird nicht der Schutzfaktor erzielt, der auf der Flasche angegeben ist“, erklärt der Präsident des diesjährigen World Congress of Melanoma, der kürzlich in Hamburg stattgefunden hat. Im Schnitt würde nur ein Viertel der Menge an Creme aufgetragen, die nötig ist, um den vollen Sonnenschutz zu erreichen. „Der wirkliche Schutzfaktor liegt dann in der Größenordnung von 5 statt, wie auf der Packung steht, von 50“, sagt der Mediziner.

Den rasanten Anstieg von Hautkrebsfällen könne nur ein Wandel des Schönheitsideals stoppen: „Wir müssen erneut zu einer Körperkultur unter dem Motto ‚Blass ist schön’ kommen“, fordert der Leiter der Sektion Dermatologische Onkologie der Universitätsklinik Tübingen. Denn gesunde Bräune – darüber sind sich die Experten einig – ist ein Mythos: „Was nach Urlaub und Erholung aussieht, bedeutet für die Haut erhöhten Stress“, gibt die Münchner Dermatologin Pavicic zu bedenken.
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