Technik

Zum Wegwerfen komisch Rätselspaß im Müll: Deponia

Rufus' Fluchtversuch mit einer

Rufus' Fluchtversuch mit einer

(Foto: Daedalic)

Die deutsche Spiele-Schmiede Daedalic ist ein Spezialist für herrlich abgedrehte Point-and-Click-Abenteuer. Auch mit ihrem neuesten Streich "Deponia" enttäuschen die Macher von "Edna bricht aus" und "Harveys neue Augen" ihre Fans nicht.

Wer "gute alte" PC-Abenteuerspiele liebt, die man gemütlich per Mausklick steuert und in denen man rätselt statt ballert, kommt bei Daedalics neuem Geniestreich "Deponia" für 27,90 Euro voll auf seine Kosten. Autor Jan Müller-Michaelis hat sich wieder eine ganz besonders abgedrehte Geschichte ausgedacht und wie zuletzt bei "Harveys neue Augen" sind die Charaktere besonders eigensinnig und der Handlungsort außergewöhnlich.

Die Hauptfigur des Comic-Adventures ist Rufus, ein ausgesprochener Egomane, der auf dem Müll-Planeten Deponia in der kleinen Ortschaft Kuvaq lebt. In dem Dorf existieren alle direkt oder indirekt vom Müllabbau, aber Arbeit ist für Rufus ein Fremdwort. Er schnorrt sich lieber durch und fällt seinen Mitmenschen auch sonst richtig auf den Geist. So will nicht nur seine Ex-Freundin Toni Rufus so schnell wie möglich loshaben - zumal er immer noch bei ihr wohnt.

Unser (Anti-) Held würde seiner Ex auch liebend gerne diesen Gefallen tun und Deponia so schnell wie möglich gen Elysium verlassen - die weiße Stadt der Oberschicht, die über dem Müll-Planeten schwebt. Nur ist dies bisher noch niemandem gelungen - außer vielleicht Rufus' Vater, der früher Bürgermeister von Kuvaq war und eines Tages spurlos verschwand.

Bevor Rufus zum Bürgermeister darf, muss er die seltsam behütete Warteschlange vor ihm sprengen.

Bevor Rufus zum Bürgermeister darf, muss er die seltsam behütete Warteschlange vor ihm sprengen.

(Foto: Daedalic)

Trotzdem versucht Rufus immer wieder von Deponia zu entkommen. Auch sein Plan, mit einer selbst gebastelten Rakete das Elysium zu erreichen, endet in einem schmerzhaften Fiasko. Immerhin schafft es Rufus bis zu einem Himmelskreuzer des Oberkontrollrats zu gelangen, wo der Chaot dafür sorgt, dass die schöne Elysium-Zicke Goal mit ihm auf den Müll-Planeten stürzt. In Rufus reift ein neuer Plan: Goal soll für ihn das Ticket ins Elysium sein. Blöd nur, dass die Schöne bewusstlos ist und bald auch eine Klonarmee hinter Rufus her ist.

Wie es sich für ein Point-and-Click-Abenteuer gehört, muss der Spieler zahlreiche Rätsel lösen, Gegenstände kombinieren und Minispiele absolvieren, um Rufus ans Ziel zu bringen. Die Dialoge machen dabei großes Vergnügen und sind ähnlich witzig, wie in den legendären "Monkey Island"-Spielen. Das liegt zum einen an den geschliffenen Texten, aber nicht zuletzt auch an den vorzüglichen Synchronsprechern.

Die Aufgaben sind durchaus knifflig und alles andere als ein Kinderspiel. Wenn man aber weiß, wie man hintenrum denkt und auch vor komplett bescheuerten Kombinationen nicht zurückschreckt, sind sie lösbar. Und falls man bei den verzwickten Minispielen die Geduld verliert, kann man sie einfach überspringen.

Weil man von den tollen Einfällen, den schrägen Charakteren und den zauberhaften Szenen nicht genug bekommen kann, will man die Maus gar nicht aus der Hand legen. Und obwohl die Spieldauer bei rund zehn Stunden liegt, erreicht man viel zu schnell das Ende von Deponia. Aber man darf sich bereits auf eine Fortsetzung freuen. Daedalic hat für den 14. Dezember "Chaos auf Deponia" angekündigt.

Quelle: ntv.de

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