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Hautprobleme Richtig essen hilft gegen Pickel

Die Teenagerzeit ist für die meisten eine Qual, durch Pickel und Mitesser fühlen sich die Jugendlichen entstellt. Auf der Suche nach den Ursachen für Akne interessieren sich Forscher jetzt für die Ernährung. Wer einige Regeln beachtet, kann die Hautkrankheit eindämmen.
Foto: Corbis

Eine Haut wie die der Stars bei der Oscar-Verleihung, samtweich und makellos - das ist der Wunsch fast eines jeden Teenagers. Für die meisten unerreichbar. Bei vier von fünf Jugendlichen und vielen Erwachsenen sprießen stattdessen Mitesser, Entzündungen und Pickel.

Jetzt mehren sich die Hinweise, dass die Ernährung entscheidend dafür sein könnte, wie schwer eine Akne verläuft. Für eine aktuelle Untersuchung haben US-Forscher Studien aus den vergangenen 50 Jahren durchkämmt, das Ergebnis bestärkt die These.

Vor allem Milch und Nahrungsmittel mit hohem glykämischen Index sind bedenklich, schließen Jennifer Burns von der New York University und ihre Kollegen im Fachmagazin "Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics" . Der glykämische Index (GI) gibt an, wie stark und schnell der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit zunächst ansteigt und dann wieder abfällt. Bereits zuvor hatten südkoreanische Forscher in einer kleinen Studie Ähnliches herausgefunden.

Eine Ernährung, die zu einer niedrigen glykämischen Gesamtbelastung des Körpers führt, soll es ermöglichen, die Symptome bei Aknepatienten innerhalb von zehn Wochen zu lindern, berichten die Forscher im Fachblatt "Acta Dermato-Venereologica" . Die Studienteilnehmer nahmen ein Viertel ihrer Energie als Eiweiß zu sich, knapp die Hälfte aus Kohlenhydraten, die den Blutzucker nur langsam ansteigen lassen, und ein knappes Drittel aus Fetten. Gewebeuntersuchungen zeigten, dass die Haut weniger entzündet war.

Stress und Rauchen begünstigen Pickel

Bei Akne reagieren die Talgdrüsen vor allem während der Pubertät auf die männlichen Sexualhormone. Der Osnabrücker Dermatologe Bodo Melnik sieht die Schuld allerdings weniger bei den Sexualhormonen als bei einem Wachstumshormon: "Akne korreliert viel stärker mit dem Blutspiegel des Hormons IGF-1 als mit dem Androgenspiegel der meisten Aknepatienten. IGF-1 steigt während der Pubertät an, aber auch durch Milcheiweißkonsum." Zugleich wird Hornmaterial im Überschuss produziert. Das Resultat der Gemeinschaftsproduktion sind Mitesser.

Infizieren Bakterien die Haut, kommt es zum Pickel. Allerdings scheinen nur bestimmte Stämme die Infektionen auszulösen, andere Bakterien haben wahrscheinlich sogar eine Schutzfunktion. Auch andere Faktoren beeinflussen die Akne: "Dazu gehören Stress, Rauchen und wahrscheinlich die Ernährung", so der Hautarzt Falk Ochsendorf von der Universität Frankfurt. Er hält die Ernährung nicht für die Ursache, aber für einen begünstigenden Faktor der Akne.

Essen wie die Ureinwohner

Bereits 2002 hatten Wissenschaftler berichtet, dass sie bei Inselbewohnern in Papua-Neuguinea und bei Ureinwohnern Paraguays keinen einzigen Aknefall festgestellt hätten. Die Forscher schlossen, dass eine Ernährung, die reich an Früchten, Fisch, Knollen und Kokosnüssen ist, vor Akne schützen könnte. Im Umkehrschluss würden Milch und solche Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen, Akne fördern oder sogar verursachen. "Diese Ergebnisse geben zu denken, allerdings hat Cordain den Probanden keine westliche Diät zu essen gegeben, um zu sehen, ob es dadurch zur Akne kommt", gibt Ochsendorf zu bedenken.

Sein Kollege Bodo Melnik hält dagegen: "Diese Nahrungsmittel erhöhen den Blutzuckerspiegel und regen indirekt die Bauchspeicheldrüse an, das Hormon Insulin auszuschütten. Sie verstärken pubertäre Hormonumstellungen, welche die Talgdrüsen stimulieren, übermäßig viel Talg zu produzieren." Besonders die Milch sieht Melnik kritisch: "Nicht das Milchfett, sondern die Molkeproteine stellen die aknefördernde Komponente der Milch dar."

Melnik rät deshalb zu einer Ernährung, die Kohlenhydrate mit hohem glykämischen Index sowie Milch und Milchprodukte nur eingeschränkt vorsieht. Sein Kollege Falk Ochsendorf dagegen wird seinen häufig jungen Patienten weiterhin raten, dass sie selbst ausprobieren sollen, ob ihre Akne besser wird, wenn sie weniger Milch trinken und Schokolade, Chips, Weißbrot und Fast Food vom Speisezettel streichen.

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