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Gigers Werk: Unheimlich schön

Foto: Arno Balzarini/ AP/dpa

Schweizer Künstler "Alien"-Erfinder H.R. Giger ist tot

Der "Alien"-Erfinder H.R. Giger ist an den Folgen eines Sturzes gestorben, das berichtet das Schweizer Fernsehen. Der Oscar-Preisträger wurde 74 Jahre alt.

Er setzte Standards des Unheimlichen: Die Kombination aus Schönheit und Gefährlichkeit des von ihm geschaffenen "Alien"-Monsters lehrte Millionen Kinozuschauer das Gruseln. Nun ist der Schweizer Künstler H.R. Giger am Montag nach einem Sturz an den Folgen seiner Verletzungen gestorben. Das berichtet das Schweizer Fernsehen SRF unter Berufung auf seine Familie. Der aus Graubünden stammende Giger wurde 74 Jahre alt.

In einem Vorwort zu einem Buch Gigers würdigte der Regisseur Ridley Scott dessen Beitrag zum Erfolg von "Alien": Nachdem er sich mit Gigers Werk auseinandergesetzt habe, sei sein Enthusiasmus für das Filmprojekt erst so richtig entfacht worden, denn "mir wurde klar, dass wir die Möglichkeit hatten, ein Monster zu erschaffen, das den meisten aus der Vergangenheit überlegen war." Giger wurde 1980 mit dem Oscar in der Kategorie "Beste visuelle Effekte" ausgezeichnet. Die US-Filmakademie unterstrich damit die Bedeutung der perfekt "biomechanisch" agierenden Weltraummonster Gigers. Indirekt hatte Giger damit auch wesentlichen Anteil am Durchbruch der Schauspielerin Sigourney Weaver, der Hauptdarstellerin der meisten "Alien"-Filme.

Der 1940 als Sohn einer Apothekerfamilie geborene Künstler hatte in den Sechzigerjahren in Zürich Architektur und Industriedesign studiert. Seinen Vornamen Hansruedi kürzte er als Künstler zu H.R. ab - das klang wesentlich weltläufiger. Nach "Alien" arbeitete er an zahlreichen weiteren Filmprojekten mit, so zum Beispiel "Poltergeist II" und "Alien III". Für den MGM-Film "Species" von Roger Donaldson entwarf er die Hauptfigur, eine außerirdische, todbringende Schönheit. Zudem gestaltete Giger zahlreiche Plattencover beispielsweise für Debbie Harry und Emerson, Lake and Palmer.

1998 wurde das Museum HR Giger Château St. Germain im schweizerischen Gruyère eröffnet, wo seine frühen Werke und Filmdesigns ausgestellt werden. Dass seine bizarren Schöpfungen mit der Wirklichkeit wenig zu tun haben, war Giger stets klar: "Dieses Monster wurde vom Hirn eines Erdenmenschen erfunden und ist schon deshalb nicht sehr extraterrestrisch", sagte er 2005 bei der Eröffnung einer Ausstellung in Prag über seien "Alien"-Figur. In das Design habe er viel Arbeit gesteckt: "Man sollte nicht erkennen, dass es in Wirklichkeit nur ein Mann in einem Anzug ist." Das habe auch weitgehend funktioniert. "Nur am Schluss sieht man das Monster ganz, uns das versaut die Sache."

kuz/hab/dpa
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