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Neue Gadgets Selbstvermessung in der Muckibude

Statt für Ausdauersportarten ist das neue Fitness-Armband Push für Krafttraining entwickelt worden, soll das Training optimieren. Außerdem in der Technikschau von neuerdings.com: Der Segway-Klon mit Fernsteuerung und Wristify, ein Armband, das wärmt und kühlt.
Push: Fitnessarmband misst Bewegungen beim Kraftsport

Push: Fitnessarmband misst Bewegungen beim Kraftsport

Foto: Push

Laufen ist die einzige Sportart, die zählt, richtig? Nein, natürlich nicht. Aber wirft man einen Blick auf den Markt für Fitness-Gadgets bekommt man diesen Eindruck. Egal ob Withings, Fitbit, Fuelband, Up oder Runtastic: gemessen werden Schritte oder die Strecke. Im Kraftraum sind solche Armbänder nutzlos. Hier will Push ansetzen, ein Gadget, das Kraftsport vermessen soll.

Die Idee dazu kam dem Kanadier Rami Alhamad bei einem Leistungstest. Er fand dabei heraus, dass er wochenlang falsch trainiert hatte. Alhamad forschte, wie es möglich wäre, eine Art persönlichen Fitnesstrainer zu bauen. Einige Monate später entwarf er ein Armband, das er Push nennt. Auf Indiegogo wirbt Alhamad seit Anfang Oktober um Spenden für Push. Die gewünschten 80.000 kanadischen Dollar hat er längst erreicht, doch die Aktion geht noch bis zum 19. November weiter.

Das Armband misst Stärke, Leistung, Balance, Geschwindigkeit, Explosivkraft, Gewicht und Takt. So findet Push zum Beispiel heraus, wenn der Sportler schon nach dem fünften Zug müde wird, seine Bewegungen länger dauern - und er das Gewicht reduzieren sollte. Eine App für Android und iOS zeigt die Bewegungen nach der Trainingseinheit in Form von Grafiken und Statistiken an.

Der Push verfügt über einen Richtungs- und einen Bewegungssensor. Der Akku soll sechs bis acht Stunden durchhalten, eine LED zeigt den Ladestand an, ein Einschaltknopf wird bei Beginn der Trainingseinheit gedrückt. Die Daten werden per Bluetooth 2.1 auf ein Smartphone übertragen. Das Armband ist maschinenwaschbar.

Push soll im April bis Mai kommenden Jahres marktreif sein. Die Frühbucherangebote sind bereits vergriffen. Jetzt kostet das Armband umgerechnet rund 103 Euro zuzüglich 17,30 Euro für den Versand.

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Yoo PT: der billige Segway-Klon

Yoo PT: Segway-Klon mit Tablet-Fernsteuerung

Yoo PT: Segway-Klon mit Tablet-Fernsteuerung

Foto: Fun Components

Es ist ja nicht so, als hätte noch niemand versucht, den Segway zu kopieren. Es gibt etwa den EC 24 aus China, den S-Walker Big Wheel oder den E-Balance Fun, die dem amerikanischen Elektrogefährt sehr ähnlich sehen - aber immer mindestens 4000 Euro kosten. Ein Original-Segway kostet mindestens das Doppelte.

Ein deutscher Hersteller will diese Preise nun mit einem eigenen Modell radikal unterbieten. Der Yoo PT funktioniert ähnlich wie der Segway, sieht aus wie eine schmächtigere Variante des US-Vorbilds und soll nur rund 630 Euro (865 Dollar) kosten, im Early-Bird-Special gar nur 525 Euro (725 Dollar). Da hielte selbst der Discounter von nebenan nicht mit.

Der Yoo PT ist eine Abwandlung des Innenraumflitzers Ewee PT. Chris Krohne, Chef einer Firma namens Fun Components aus Hamburg, hat Letzteren vor allem für große Lagerhallen erfunden und ihn nun so abgewandelt, dass man damit auch draußen fahren kann. Das Beste daran: Der Yoo PT ist im Prinzip bereits fertig entwickelt und getestet. Gelingt die Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo, sollen die ersten Exemplare im kommenden Januar ausgeliefert werden. Krohne erläutert sein Projekt in einem Video  und zeigt darin auch einige funktionstüchtige Yoo PTs.

Bei der Geschwindigkeit muss man gegenüber einem Segway kaum Einbußen hinnehmen. Der Segway PT fährt in der Spitze 20 km/h, der Yoo schafft immerhin 16 km/h. Das ist nicht weit unter der Durchschnittsgeschwindigkeit eines Fahrrads. Der Hersteller gibt die Reichweite mit 20 Kilometern an - für eine Spritztour oder Erkundung in der Stadt sicherlich ausreichend. Der Fahrer darf dabei bis zu 120 Kilogramm auf die Waage bringen. Mit einer entsprechenden Halterung soll man ein Tablet an den Lenker montieren und den Yoo damit steuern können. Via Smartphone oder Tablet soll auch eine Fernsteuerung möglich sein.

Bis zum 6. November läuft die Crowdfunding-Aktion noch. Bis zum 1. November waren allerdings erst knapp 14.00 der gewünschten 35.000 Dollar zusammengekommen. Das Angebot kommt nur bei Erreichen Spendensumme zustande.

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Wristify: Das Armband gegen Kälte und Hitze

Wristify: Ein Armband gegen das Frieren

Wristify: Ein Armband gegen das Frieren

Foto: MIT

Nie mehr wird es einem zu kalt im Winter, nie mehr zu heiß im Sommer: Ein Armband namens Wristify will seine Träger davor schützen zu frieren. Es verändert die Körpertemperatur - jedoch nur am Handgelenk und beeinflusst damit unser Temperaturempfinden. Denn viele Menschen frieren auch, wenn die Temperatur im Zimmer ausreichend hoch ist.

Durch ein elektrisch betriebenes Kühlelement am Handgelenk kann Wristify die Köpertemperatur an dieser Stelle um ein halbes Grad Celsius pro Sekunde verändern. Dadurch wird das Temperaturempfinden am ganzen Körper beeinflusst. Die Forscher haben dafür den ersten Preis und 10.000 US-Dollar Preisgeld bei MADMEC gewonnen, einem zweijährlichen Preis für Materialwissenschaften am MIT.

Sinnvoll ist Wristify zumindest dann, wenn man grundlos friert oder schwitzt. Denn es gibt Menschen mit gestörtem Temperaturempfinden. Allerdings sind die Argumente mit denen die Tüftler ihr Produkt anpreisen fragwürdig. Heute machten Heizkosten 16,5 Prozent des jährlichen US-Energieverbrauchs aus, sagt Mitgründer Sam Shames. Jeder Haushalt könne 100 Kilowattstunden pro Heizungsmonat einsparen, wenn die Temperatur nur um ein Grad abgesenkt würde.

Und jeder soll seine Körpertemperatur mit Wristify verändern können, statt die Heizung anzudrehen - so die Idee. Dabei ist das natürliche Temperaturempfinden durchaus nützlich und warnt davor, dass es wirklich zu kalt oder zu heiß sein könnte. Da ist bessere Isolierung und Heiztechnik mit Smart Metering sinnvoller. Intelligente Thermostate wie Nest regeln selbstständig und passen sich den Gewohnheiten an. Immerhin 20 Prozent der Heizkosten könnten sich laut Hersteller einsparen lassen.

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Foto: SPIEGEL ONLINE

Derzeit ist Wristify auf dem Stand eines funktionierenden Prototypen. Schwer vorstellbar ist allerdings, dass die Macher das Gerät über alle Bedenken von Medizinern und Behörden hinweg als Massenprodukt anbieten können.
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Jürgen Vielmeier
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