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Angespielt: "Rayman Legends"

Foto: Ubisoft

"Rayman Legends" angespielt Hüpfen, sprinten, glücklich sein

Bunt, schrill, anarchisch: Die Welt des Jump'n'Run-Spiels "Rayman Legends" macht so viel Spaß, dass man gar nicht mehr heraus will. Noch lustiger wird es allenfalls, wenn man Mitspieler findet - und sich gemeinsam in diesen Rausch stürzt.

Ich habe Rayman über Bohnenpflanzen fliegen, nach Münzen tauchen und kleine Feenwesen sammeln lassen. Er war in Entenform, als ich ihm Tunnel durch mexikanische Süßigkeiten gegraben habe, und er folgte einem kleinen Wesen namens Murphy, mit dem ich ihm einen Weg durch ein Gespensterschloss gebahnt habe. Alles in der ersten Stunde. Obwohl das Spiel kaum begonnen hat.

"Rayman Legends" ist der neue Teil einer Serie, die 1995 ihren Anfang nahm. Rayman ist dabei der Protagonist, ein schlappohriges Wesen mit Händen und Füßen, die in der Luft hängen - auf Arme und Beine muss er verzichten. Damals aus Not, um Rechenleistung für zu viele Animationen zu sparen. Heute, weil es Raymans Markenzeichen ist.

"Rayman" legte den Grundstein zum Erfolg der damals noch kleinen französischen Firma Ubisoft und bescherte seinem Schöpfer Michel Ancel Kultstatus. Er ist immer noch einer der angesehensten Spieleentwickler und leitet inzwischen ein Studio im südfranzösischen Montpellier. Und macht immer noch "Rayman". Oder besser: wieder. Zwischendurch hat er mit "King Kong" eine der besten Filmumsetzungen geschaffen, mit "Beyond Good & Evil" den Kamerashooter erfunden und nebenbei mit den "Raving Rabbids" weitere Ubisoft-Maskottchen erschaffen.

Eine Stunde anspielen? Unmöglich.

"Rayman Legends" ist der neueste Teil der Serie - und ein Höhepunkt. Ein Jump'n'Run in 2D, vieles ist von Hand gezeichnet. Natürlich beeinflusst von Super Mario, aber es spielt gleichzeitig in einem ganz eigenen Universum. Es ist bunt, schrill, anarchisch. Der an französische Comics angelehnte Zeichenstil ist gleichzeitig schlicht und opulent, die Umsetzung des Spiels ideenreich.

So ist es ein Vergnügen, durch die Level zu hüpfen und zu sprinten, manchmal im Takt der Musik zu springen und Gegner zu schlagen. Gegen Bosse anzutreten, deren Schwachstelle man erst einmal herausfinden muss.

Eine Stunde anspielen? Unmöglich. Ich bin schon deutlich weiter. Ich muss mehr sehen, die Geheimnisse finden. Ich muss das Chaos-Fußballspiel meistern, um endlich auch einmal zu gewinnen. Ich will Kostüme wechseln, verborgene Mini-Level finden und neue Welten entdecken. Will wissen, wie die mexikanische Welt weitergeht, wie sich Jules Vernes 20.000 Meilen unter dem Meer ins Spiel integriert und was es mit den fliegenden Schweinen auf sich hat.

Lustiger kann es kaum werden

Und vor allem möchte ich "Rayman Legends" gemeinsam mit anderen spielen. Spätestens dann wird es zu einem Rausch, in dem alle miteinander und gegeneinander spielen. In dem man seinen Freunden hilft, wenn sie abgestürzt sind, ihnen aber zwischendurch einfach mal eine Ohrfeige oder einen Tritt gibt. Weil die Animationen Slapstick sind. Weil es einfach Spaß macht. Und weil es chaotischer und lustiger kaum werden kann.

Das sagen die Anderen: Viele Kritiker überschlagen sich mit Lob. Voller Ideen ist das Spiel, finden sie, ein Höhepunkt der Serie. Grafisch toll, spielerisch ausgereift und gut produziert. Der Multiplayer-Teil wird herausgestellt, und der Umfang gilt als überwältigend.


"Rayman Legends" von Ubisoft, u.a. für WiiU, Xbox 360 und Playstation 3, ab 45 Euro; USK: Ab 6 Jahren