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Browser-Spiele: Google+ bekommt Games

Facebook-Konkurrenz "Angry Birds" greifen auf Google+ an

Google+ bekommt Games: Mit zunächst 16 Titeln testet Google die Integration von Spielen in sein soziales Netzwerk und will auch hier einiges anders machen als Facebook. Der Marktführer präsentierte eigene Verbesserungen - der Konkurrenzkampf nimmt Fahrt auf.

Hamburg - Google hat sein neues soziales Netzwerk um eine Plattform für Spiele erweitert - und integriert damit eine Funktion, die beim Konkurrenten Facebook viel genutzt wird und zur Popularität der Seite beiträgt. Zum Start werden 16 Spiele auf Google+ Games angeboten, darunter "Angry Birds". Ebenso steuern Zynga und Wooga, die größten Hersteller von Browser-Games, Spiele bei. "Farmville" ist allerdings nicht darunter - das Spiel von Zynga gibt es aufgrund einer Exklusivvereinbarung nur auf Facebook.

Geht es nach Google, soll noch etwas exklusiv bei Facebook bleiben: die ständigen Nachrichten im "Stream", wer in welchem Spiel wie viele Punkte erzielt hat. Diese Botschaften lassen sich bei Facebook zwar ausblenden, werden von einigen Nutzern aber als störend und ablenkend empfunden. Bei Google+ gibt es für derlei Benachrichtigungen eine extra Seite - wer die nicht aufruft, bekommt sie nicht zu sehen.

Zunächst sollen nun die Schnittstellen getestet werden, mit denen die Spiele auf Funktionen von Google+ zugreifen können - dann sollen weitere Games hinzukommen. So tauchen etwa in "Crime City" Spielfiguren auf, die mit dem Bild eines Online-Kontakts versehen sind, den man zum Mitspielen einladen kann. Diese Einladung ist wiederum für den Empfänger nur auf der Spiele-Seite zu sehen und soll ihn nicht weiter ablenken.

45 Tage, mehr als 24 Millionen Nutzer

Facebook reagierte umgehend:  Am Donnerstag kündigte das Unternehmen einen "game ticker" an, eine spezielle Seite, auf die Nachrichten über gespielte Level, erzielte Punkte und so weiter zusammengefasst werden. Hierbei könnte es sich um reinen Zufall handeln - oder gut informierte Entwickler wussten vom Start von Spielen auf Google+. Außerdem bekommen die Browser-Games mehr Platz in der Facebook-Oberfläche und lassen sich für schnellen Zugriff als Favoriten in der linken Spalte anheften.

Das zeitliche Aufeinandertreffen der Ankündigungen mag Zufall sein oder nicht - der Konkurrenzkampf der beiden Netzwerke ist in vollem Gange. Das vor 45 Tagen gestartete soziale Netzwerk Google+ ist die Antwort des Unternehmens auf Facebook. Innerhalb von vier Wochen sind nach Schätzungen bereits 25 Millionen Personen Mitglied geworden, damit dürfte Google+ das Netzwerk mit dem bisher schnellsten Wachstum sein - Facebook hat dafür mehr als drei Jahre gebraucht. Im Vergleich zu den rund 700 Millionen Facebook-Mitgliedern ist Google+ allerdings noch winzig.

Heftig kritisiert wird Google dafür, dass Nutzer ihren offiziellen Namen angeben müssen und keine Pseudonyme verwenden dürfen. Wird ein Pseudonym entdeckt, erhalten Nutzer eine viertätige Warnfrist. Zunächst waren Accounts in diesem Fall gesperrt worden. Ebenfalls sperrt Google Accounts, die nicht von Privatpersonen, sondern Unternehmen betrieben werden. Firmenprofile, die bei Facebook populär sind, sollen bei Google+ in einem nächsten Schritt eingeführt werden.

"Wir haben gerade erst angefangen"

Lob bekam Google+ wegen seiner klaren Gestaltung und dem Fokus auf sogenannten Circles. Kontakte müssen in diese Freundeslisten eingeteilt werden, Einträge und Fotos in dem Netzwerk sind nicht automatisch für alle öffentlich, sondern müssen den Freundeslisten gezielt zugänglich gemacht werden. Im Prinzip bietet auch Facebook eine solche Funktion an, die allerdings umständlicher umgesetzt ist.

Offenbar ist man sich bei Facebook darüber im Klaren, dass die Seite in die Jahre gekommen, mit den immer neuen Funktionen nicht mehr ganz so übersichtlich ist. Die frisch gestartete Konkurrenz dürfte diesen Eindruck verstärkt haben. Das Unternehmen hat aber mittlerweile in der Branche beachtete Designer verpflichtet, unter anderem die niederländische Designschmiede Sofa aufgekauft. Sie sollen helfen, die nächste Generation von Facebook-Produkten zu gestalten.

Die kommenden Monate dürften interessant werden. In einem Blog-Eintrag kündigte Google weitere Projekte für das neue Netzwerk an: "Wir haben gerade erst angefangen" , schreibt Chefentwickler Vic Gundotra.

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