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Kampf gegen den Terror Kerry verspricht Ende der Drohnenangriffe in Pakistan

"Sehr, sehr bald" wollen die USA ihren Drohnenkrieg gegen militante Islamisten in Pakistan einstellen, das versprach US-Außenminister Kerry bei einem Besuch in Islamabad. Seit 2004 sind bei den Angriffen aus der Luft 3500 Menschen getötet worden, unter ihnen viele Unschuldige.
US-Drohne über Pakistan: Obama hat Zeitplan für Ende der Angriffe

US-Drohne über Pakistan: Obama hat Zeitplan für Ende der Angriffe

Foto: U.S. Air Force / REUTERS

Islamabad - Die USA wollen ihre Beziehungen zum Verbündeten Pakistan verbessern. Deshalb hat Außenminister John Kerry bei seinem Besuch in Islamabad versprochen, dass die US-Armee ihre Drohnenangriffe gegen militante Islamisten in Pakistan "sehr, sehr bald" einstellen werden.

"Wir sind auf einem guten Wege", sagte Kerry in einem Interview mit dem pakistanischen Fernsehen. "Das Programm wird enden, weil wir die größte Bedrohung ausgeschaltet haben und weiter dabei sind, sie auszuschalten." Präsident Barack Obama habe einen sehr genauen Zeitplan für die Beendigung des Drohnenprogramms, versicherte der Minister. Weitere Details nannte er aber nicht.

Kerry traf in Islamabad unter anderem mit Premierminister Nawaz Sharif zusammen, der für das Treffen eigens eine lang geplante Pilgerfahrt nach Mekka verschoben hatte. Bei den Gesprächen standen die Drohnenangriffe des US-Militärs gegen Ziele im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet im Mittelpunkt. Die Regierung in Islamabad forderte mehrfach das sofortige Ende der Luftschläge, weil diese die pakistanische Souveränität verletzten und Unschuldige töteten. Die von WikiLeaks veröffentlichen Botschaftsdepeschen enthüllten jedoch, dass Pakistan die Angriffe stillschweigend billige.

Die US-Regierung bezeichnet die Attacken mit Hilfe der unbemannten Flugzeuge bislang als unverzichtbar im Kampf gegen islamistische Terroristen. Washington verweist zudem darauf, dass die Zahl der Angriffe seit Jahren zurückgehe. Nach Angaben des US-Think-Tanks New America Foundation gab es in diesem Jahr bislang 16 Drohnenangriffe in Pakistan. 2010 lag die Zahl noch bei 122, 2011 bei 73 und im vergangenen Jahr bei 48 Attacken.

Seit 2004 sind dabei knapp 3500 Menschen in Pakistan getötet worden, unter ihnen viele Zivilisten. Für besonderen Ärger im Land sorgte der versehentliche Angriff auf pakistanische Soldaten an der Grenze zu Afghanistan 2011. Dabei wurden 24 Militärangehörige getötet.

syd
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