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Verurteilter WikiLeaks-Informant Bradley Manning möchte künftig als Frau leben

Der zu 35 Jahren Haft verurteilte WikiLeaks-Informant Bradley Manning plant einen gravierenden Einschnitt in seinem Leben. Er gab bekannt, eine Hormontherapie zu starten, um eine Frau zu werden. Er wolle künftig den Namen Chelsea tragen.
Verurteilter WikiLeaks-Informant: Bradley Manning möchte künftig als Frau leben

Verurteilter WikiLeaks-Informant: Bradley Manning möchte künftig als Frau leben

Foto: GARY CAMERON/ Reuters

Washington - WikiLeaks-Informant Bradley Manning hat erklärt, er fühle sich als Frau und wolle künftig Chelsea heißen. Ein Statement Mannings wurde am Donnerstag im US-Fernsehsender NBC News verlesen - hier seine Erklärung .

Mannings Anwalt David Coombs hatte seinen Mandanten in dem Prozess als emotional angeschlagenen Menschen gezeichnet, der durch seinen Wunsch, zur Frau zu werden, mit der Welt des Militärs in Konflikt geriet. Die Armee hätte Manning mit Blick auf seine Verfassung keinen Zugang zu klassifiziertem Material gewähren dürfen, argumentierte der Anwalt. Schließlich hatte sich Manning sogar einem Vorgesetzten in Bagdad anvertraut und ihm ein Bild von sich in Frauenkleidern gemailt.

Manning schrieb nun, er werde sobald wie möglich mit einer Hormontherapie beginnen. "Jetzt, da ich in diese nächste Phase meines Lebens eintrete, möchte ich, dass jeder mein richtiges Ich kennt. Ich bin eine Frau." Er habe sich seit seiner Kindheit so gefühlt und wolle nur noch mit dem weiblichen Vornamen angesprochen werden. Er hoffe auf Verständnis und Unterstützung bei diesem Schritt.

Manning war am Mittwoch zu 35 Jahren Haft verurteilt worden, er wurde unter anderem wegen Geheimnisverrats und Diebstahls schuldig gesprochen. Manning hatte vor mehr als drei Jahren rund eine Viertelmillion geheimer Dokumente an die Enthüllungsplattform WikiLeaks weitergegeben. Kaum ein Whistleblower in der Geschichte Amerikas hat eine ähnlich hohe Strafe bekommen wie er.

Bei der Verkündung des Strafmaßes legte die Richterin fest, dass der heute 26-Jährige nach einem Drittel der Haftzeit eine Begnadigung beantragen darf. Zahlreiche Unterstützer fordern eine sofortige Begnadigung.

kgp/Reuters/dpa
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