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Hochburgen der Parteien Deutschland-Atlas der Stammwähler

Wo leben die treuesten Wähler von Union und SPD? Wo sind die meisten Nichtwähler zu Hause? In welchen Regionen sind Linke, Liberale und Grüne besonders stark? Die Deutschlandkarte zeigt, in welchen Regionen die Parteien bei Bundestagswahlen ihre Hochburgen haben.
Die Hochburgen der Parteien und Nichtwähler: Klicken Sie auf die Grafik

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Foto: SPIEGEL ONLINE

Hamburg - Entwicklungsminister Dirk Niebel ist auf Reisen, allerdings nicht im Ausland. Er tourt derzeit durch Baden-Württemberg, als FDP-Spitzenkandidat seines Landesverbands will er liberale Wähler mobilisieren. Auch Ministerkollegen wie Philipp Rösler und Guido Westerwelle sind im Einsatz: Sie werden bei Großveranstaltungen in Stuttgart und Heidelberg für die FDP trommeln.

Ausgerechnet im Südwesten schwächeln die Liberalen, dabei ist Baden-Württemberg traditionell Kernland der Liberalen. Dort haben sie bei der vorigen Bundestagswahl in einigen Wahlkreisen mehr als 20 Prozent der Zweitstimmen bekommen. Doch auch die Grünen haben im Ländle in den vergangenen Jahren zugelegt, sie konnten immer mehr Wähler für sich gewinnen.

SPIEGEL ONLINE hat die Ergebnisse der Zweitstimmen für Union, SPD, FDP, Grüne und Linke (vormals PDS) der vergangenen drei Bundestagswahlen analysiert. Daraus ergibt sich eine umfassende politische Landkarte. Sehen Sie, wo sich die Parteien in den vergangenen Jahren gut geschlagen haben. In welchen Regionen leben besonders treue Wähler? In welchen Regionen verlieren sie Stimmen? Klicken Sie hier oder auf die Grafik.

Hier einige Ergebnisse:

  • Im Osten Deutschlands etwa wusste die SPD bei der Wahl 2002 noch viele treue Anhänger hinter sich, mittlerweile hat sie dort aber verloren. Immerhin: Das rote Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen ist ihr geblieben.

  • Auch die Union hat längst nicht mehr so einen starken Rückhalt in West- und Süddeutschland. Im Vergleich zu 2002 und 2005 hat sie dort Stimmen verloren. Die bayerischen Wähler stehen aber noch immer hinter der Union.

  • Besonders interessant: die Gruppe der Nichtwähler. 2009 lag die Wahlbeteiligung bei 70,8 Prozent. Sie sank damit deutlich - um 6,9 Prozentpunkte im Vergleich zu 2005. Ein Blick in die Regionen zeigt, wo besonders viele Bürger sich nicht an den Bundestagswahlen beteiligt haben:

  • In vielen Wahlkreisen Ostdeutschlands lag die Wahlbeteiligung 2009 unter 66 Prozent - vier Jahre zuvor hatten noch mehr Wahlberechtigte abgestimmt. In Brandenburg, Sachsen und Thüringen betrug die Quote größtenteils über 74 Prozent.

  • Im äußersten Südosten der Republik ist die Zahl der Nichtwähler angewachsen: In der Region Passau/Deggendorf an der Grenze zu Tschechien und Österreich nahmen 2002 noch mindestens 66 Prozent der Wahlberechtigten teil - sieben Jahre später waren es mehr als zehn Prozent weniger.

Stabil sind dagegen die Wählerhochburgen geblieben: Besonders engagierte Wähler wohnen in den Wahlkreisen Main-Taunus, Berlin-Steglitz und München-Land.

Mitarbeit: Almut Cieschinger und Mara Küpper
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