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Arzttermin Gesetzlich Versicherte warten sechs Tage länger

Was viele vermuten, belegt eine neue Umfrage: Privatversicherte werden privilegiert. Demnach müssen Kassenpatienten im Durchschnitt sechs Tage länger warten. Zumindest in Notfällen gilt aber weitgehend Gleichberechtigung.
Patienten in Arztpraxis: Kaum Unterschiede im Wartezimmer

Patienten in Arztpraxis: Kaum Unterschiede im Wartezimmer

Foto: A2836 Carsten Rehder/ dpa

Reuters - Gesetzlich Krankenversicherte warten im Schnitt sechs Tage länger auf einen Arzttermin als Privatpatienten. Mitglieder von gesetzlichen Krankenversicherungen müssen sich insgesamt 20 Tage gedulden, bis sie ihren Arzt oder ihre Ärztin sprechen können. Privat Versicherte hingegen werden schon nach 14 Tagen behandelt. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter rund 6000 Deutschen im Auftrag des BKK Bundesverbandes.

Der Untersuchung zufolge hat die Benachteiligung gesetzlich Versicherter in den vergangenen Jahren nur leicht abgenommen: Im Jahr 2008 mussten sie noch 21 Tage warten.

Patienten mit akuten Beschwerden werden der Studie zufolge allerdings stets schnell behandelt, egal ob sie gesetzlich oder privat versichert sind. Rund zwei Drittel der Akutfälle seien noch am selben Tag versorgt worden.

Nur leichte Unterschiede gibt es der Umfrage zufolge auch bei den Wartezeiten in der Praxis. Im Durchschnitt müssten sich Patienten 27 Minuten gedulden. Privatpatienten warten mit 21 Minuten allerdings etwas weniger.

Dennoch fühlen sich gesetzlich Versicherte in Deutschland vom Gesundheitssystem vernachlässigt und haben den Eindruck, dass es hierzulande eine Zweiklassenmedizin gibt. Das ergab eine andere repräsentative Umfrage der Marktforschungsfirma GfK im Auftrag der "Apotheken Umschau". Demnach sind 83 Prozent der Bevölkerung der Ansicht, Kassenpatienten würden weniger gut ärztlich behandelt als Privatpatienten.

mah/Reuters/dpa

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