Zum Inhalt springen

Dritter Tag an der Börse Facebook-Aktie legt Negativrekord hin

Facebook hat mit seinem Aktiendebüt eine Bruchlandung hingelegt: Seit fünf Jahren ist kein anderer US-Börsengang im Milliardenbereich so gefloppt. Neun Prozent büßte das Papier allein am Dienstag ein - und kratzt damit an der 30-Dollar-Marke.
Für die Facebook-Aktie geht es weiter abwärts: Sitz der Tech-Börse Nasdaq in New York

Für die Facebook-Aktie geht es weiter abwärts: Sitz der Tech-Börse Nasdaq in New York

Foto: KEITH BEDFORD/ REUTERS

New York/San Francisco - Nach dem Hype kommt die Ernüchterung: Facebook hat einen der schlechtesten Börsenstarts der letzten Jahre hingelegt. Nach Daten des Anbieters Dealogic, die das "Wall Street Journal" veröffentlichte, ist kein anderer US-Börsengang im Milliardenbereich seit 2007 so schlecht gelaufen. Von insgesamt 24 Börsenstarts standen demzufolge nach drei Handelstagen acht im Minus.

Da fand sich auch die Facebook  -Aktie am Dienstag wieder: Nachdem das Papier am Montag schon um elf Punkte abgesunken war, rutschte es am dritten Börsentag um weitere neun Prozent in den roten Bereich. Nachbörslich fielen sie auf einen neuen Tiefstand von 30,80 Dollar.

Damit liegt das Papier jetzt in der zuerst angepeilten Preisspanne von 28 bis 35 Dollar. Facebook stockte den Ausgabepreis und die Zahl der Aktien jedoch später auf - was sich nun als fataler Fehler herausstellt. Nach dem Kurseinbruch vom Montag war aber auch Verärgerung über die Großbank Morgan Stanley  laut geworden. Unmittelbar vor dem Gang auf das Parkett hatte das Kreditinstitut, das den Börsengang begleitete, Anlegern zufolge die Umsatzprognose für das soziale Online-Netzwerk gesenkt.

Gestartet war sie erst am Freitag mit 38 Dollar und in etwa auf dem Niveau auch aus dem Handel gegangen - allerdings nur mit Unterstützung durch Stützungskäufe des Konsortialführers Morgan Stanley. Seitdem aber kennt das Papier nur noch eine Richtung: abwärts.

Kritiker fühlen sich durch die Talfahrt des Papiers darin bestätigt, dass der Facebook-Hype bald wieder vorbei sein wird. Sie bezeichneten auch den Ausgabepreis von 38 Dollar als zu hoch. Vor allem für die Anleger ist der Abwärtstrend aber bitter: Wer zu dem Ausgabepreis gekauft hatte, verlor bis zum späten Dienstag fast 20 Prozent seines Geldes.

Die Negativliste der verpatzten Börsenstarts führt jetzt klar Facebook an. Das nächst schlechtere Unternehmen, der Vermögensverwalter Och-Ziff, kam auf ein Minus von 13 Prozent. Unter den Verlierern findet sich auch der enge Facebook-Partner und Spieleentwickler Zynga mit minus 8 Prozent.

vks/dpa