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Eiweißshakes sind für Freizeitsportler unnötig

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Spätestens im Fitnessstudio werden einem Freizeitsportler die Eiweiß-Shakes angepriesen. Nach Meinung von Experten sind sie nicht nötig
Quelle: D.Harms/WILDLIFE
Proteindrinks sind ein Verkaufsschlager an der Fitnesstheke. Sie sollen den Muskelaufbau unterstützen und nach dem Sport den Hunger bekämpfen. Experten halten ihren Nutzen für fraglich.

Bodybuilder setzen darauf, aber auch bei vielen Frauen, die auf ihre Linie achten, kommen Eiweißshakes gut an. Sie sind fix angerührt und passen zur sogenannten Low-Carb-Methode: Abnehmen durch eine proteinreiche und kohlenhydratarme Ernährung. Entsprechend werden die Drinks in Fitnesscentern auch als Sattmacher nach dem Sport angepriesen. Experten halten die Drinks jedoch für überschätzt.

"Diese Produkte sind nicht in demselben Maße sinnvoll, wie sie derzeit verkauft werden", sagt der Ernährungswissenschaftler Karsten Köhler von der Deutschen Sporthochschule Köln. Auch Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn sieht das so: Die Shakes seien zwar nicht schädlich, aber auch nicht notwendig. "Freizeitsportler brauchen diesen zusätzlichen Eiweißkick nicht." Normale Mahlzeiten deckten den täglichen Bedarf an Eiweiß bereits ab.

Dieser Bedarf liegt bei Frauen bei etwa einem Gramm pro Kilogramm Körpergewicht, bei Männern ist es etwas mehr. Die durchschnittliche Eiweißaufnahme pro Tag ist laut Köhler mit 1,3 bis 1,4 Gramm  bereits höher als die Menge, die der Körper braucht.

Flatrates zum Dauerschlürfen

"Low-Carb", so die Experten, könne zwar durchaus funktionieren – allerdings nur bei denen, die sich insgesamt bewusst ernähren. "Einfach den Shake schlürfen und warten, dass was passiert, bringt nichts", sagt Ernährungswissenschaftlerin Gahl.

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Und auch wenn in Fitnessstudios bereits Flatrates zum Dauerschlürfen ermuntern: Gahl hält nichts davon, ganze Mahlzeiten regelmäßig mit Proteinshakes zu ersetzen. Wer Eiweiß dauerhaft und in exzessivem Ausmaße zu sich nimmt, riskiere sogar gesundheitliche Probleme: "Das Eiweiß geht an die Niere und erhöht die Harnsäurewerte." Im schlimmsten Fall könne dies Krankheiten wie Rheuma oder Gicht begünstigen. Weil die Niere stark arbeitet, verliere der Körper zudem viel Wasser und damit wichtige Nährstoffe.

Die Ernährungswissenschaftlerin empfiehlt, statt zu Eiweißshakes lieber zu proteinreichen Mahlzeiten zu greifen – zum Beispiel magerem Fleisch, gemischtem Salat, Hüttenkäse oder Müsli mit Getreide und Hülsenfrüchten. Köhler pflichtet ihr bei. "Wer seinen Bedarf nach dem Krafttraining auffüllen will, kann ebenso gut ein Glas Milch trinken." Das sei nicht nur genauso gut, sondern auch billiger.

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