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Deutsche essen lieber lecker als gesund

Viele Deutsche finden Essen nicht mehr so wichtig, gesundes Essen erst recht nicht. Nur noch in jedem zweiten Haushalt wird gekocht. Außerdem sind Fertiggerichte auf dem Vormarsch. Das hat Folgen.

Essen ist für viele Deutsche zur Nebensache geworden. Nur für jeden Zweiten hat die Ernährung einen hohen Stellenwert, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse zeigt. So gaben 45 Prozent der Frauen und 55 Prozent der Männer an, dass Essen in ihrem Alltag nur einen geringen oder keinen Stellenwert habe. „Es gibt kein wirkliches Bewusstsein mehr für Essen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse, Jens Baas.

Bei etwa einem Drittel der Befragten läuft beim Essen der Fernseher oder Computer. Vor allem jüngere Menschen essen oft mit der Gabel in der einen und dem Smartphone in der anderen Hand, beklagen die Autoren der Studie. Bei vier von zehn jungen Erwachsenen verkomme das Essen dadurch zur Nebensache: Bei etwa der Hälfte der Singles und 40 Prozent der 18- bis 25-Jährigen ist Essen nur Nebenbeschäftigung während des Medienkonsums.

Täglich gekocht wird nur in jedem zweiten Haushalt. In jeder dritten Familie wird immerhin drei- bis fünfmal pro Woche ein Essen selbst zubereitet. Beim Rest bleibt der Herd meist kalt. Stattdessen kommen immer öfter schnelle Fertiggerichte auf den Tisch. Im Durchschnitt greifen vier von zehn Menschen mindestens ein- bis zweimal in der Woche zu Tütensuppe oder Tiefkühlpizza.

Hauptsache, es schmeckt

Die meisten Deutschen essen, so ein weiteres Ergebnis der Studie, nach dem Motto: Hauptsache, es schmeckt. 45 Prozent der Befragten ist es am wichtigsten, dass ein Essen lecker ist. Deutlich weniger, nämlich 35 Prozent, legen Wert auf gesunde Kost. Etwa die Hälfte nennt demnach fehlende Zeit und Ruhe als wesentlichste Hürde für eine gesündere Ernährung. Auch fehle es an Durchhaltevermögen (43 Prozent) und am Willen (40 Prozent), Gewohnheiten zu ändern.

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Bei den Geringverdienern gibt zudem mehr als jeder dritte fehlendes Geld als Hindernis an. Oft siege aber schlichtweg der „innere Schweinehund“ gegen die guten Vorsätze, meinen die Autoren der Studie.

Allerdings fällt es vielen Menschen tatsächlich schwer, eine gesunde Ernährung mit ihrer Arbeit zu vereinbaren. „Ein Drittel aller Berufstätigen beklagt, dass eine gesunde Ernährung bei seiner Arbeit schlichtweg nicht möglich ist“, erklärte Forsa-Chef Manfred Güllner. Hauptprobleme seien die begrenzte Auswahl und der Zeitdruck.

Kantinen machen gesunde Ernährung schwer

Etwa die Hälfte der Befragten betonte, dass sie sich in den Arbeitspausen immer ausreichend Zeit nehmen würden, um in Ruhe zu essen. Bei 39 Prozent der Befragten mache jedoch die Essensauswahl in Kantine oder Arbeitsumgebung eine gesunde Ernährung schwierig. Vier von zehn Berufstätigen geben zudem an, dass sie bei der Arbeit nicht viel essen, dafür dann aber abends zu Hause umso reichlicher.

Für die im Auftrag der Techniker Krankenkasse erstellte Untersuchung „Iss was, Deutschland?“ wurden 1.000 Erwachsene zu ihrem Essverhalten befragt.

AFP/dpa/epd/cl

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