Rheumapatienten müssen auf ein erhöhtes Herzkreislaufrisiko achten. Das zeigt die Beobachtung von mehr als 400 Patienten mit rheumatoider Arthritis über fünf Jahre. Die mit dem Rheuma einhergehenden Entzündungen im Körper steigerten das Risiko für Herzkreislaufattacken, schreiben schwedische Mediziner um Solveig Wållberg-Jonsson von der Universitätsklinik Umeå im Fachjournal „Arthritis Research & Therapy“.
Die positive Botschaft: Die Standardbehandlung mit langwirksamen Antirheumatika (DMARD, Disease Modifying Antirheumatic Drugs) reduzierten mit den Entzündungsprozessen auch das Risiko für Herzleiden.
Die Wissenschaftler hatten in ihre Untersuchung alle neuen Rheumapatienten aus den vier nördlichsten schwedischen Provinzen einbezogen. In den fünf Jahren Beobachtungszeit erlitten 48 von 442 Patienten eine Herzkreislaufattacke, also fast jeder Neunte.
In der Untersuchung zeigte sich, dass außer durch die bekannten Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und Rauchen auch mit der Konzentration von rheumatypischen Entzündungsmarkern im Blut die Gefahr von Herzkreislaufattacken stieg.
Im Laufe der Studie bekamen 97 Prozent der Patienten die langwirksamen Antirheumatika. Das reduzierte ihr Herzkreislaufrisiko. Darüber hinaus waren bei den Studienteilnehmern nach fünf Jahren Gewicht, Blutdruck und Tabakkonsum im Schnitt gesunken, was sich ebenfalls günstig auf das Risiko auswirkte.
„Entzündungen, die mit rheumatoider Arthritis einhergehen, erhöhen das Risiko von Herzleiden und anderen Herzkreislaufattacken bei Patienten“, betonte Wållberg-Jonsson in einer Mitteilung. „Aber es ist möglich, dieses Risiko mit einer zweigleisigen Strategie zu senken, in der sowohl die Entzündung als auch die traditionellen Risikofaktoren für Herzkrankheiten behandelt werden.“