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Gesundheit Kopfschmerzattacken

Selbst Betroffene wissen über Migräne zu wenig

Migräne sind anfallsweise auftretende, starke Kopfschmerzen. Die Attacken kommen häufiger einseitig als beidseitig vor und können mit Symptomen wie Nackenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Stimmungsschwankungen einhergehen. Migräne sind anfallsweise auftretende, starke Kopfschmerzen. Die Attacken kommen häufiger einseitig als beidseitig vor und können mit Symptomen wie Nackenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Stimmungsschwankungen einhergehen.
Migräne sind anfallsweise auftretende, starke Kopfschmerzen. Die Attacken kommen häufiger einseitig als beidseitig vor und können mit Symptomen wie Nackenschmerzen, Übelkeit, Erbre...chen und Stimmungsschwankungen einhergehen.
Quelle: pa
Wer an den stechenden, einseitigen Kopfschmerzattacken besonders leidet, sollte professionelle Hilfe suchen. Das Problem: Nicht jeder tut dies.

Menschen mit Migräne in Deutschland wissen nach Einschätzung der Patientenvereinigung Migräneliga in der Regel noch immer zu wenig über ihr Leiden. Viele gingen bei schweren Symptomen nicht zum Arzt, sagte der Bundesvorsitzende des Vereins, Otto Uhl. Auch wüssten viele zum Beispiel nicht, dass Schmerzen ebenfalls mit natürlichen Präparaten gelindert werde könnten. "Der Wissensstand ist bei Migränikern noch nicht sehr hoch."

Aus diesem Grund organisiert die Migräneliga regelmäßig Aufklärungsveranstaltungen – wie zuletzt am Donnerstag in Halle. Etwa jeder Zehnte in Deutschland leidet nach Uhls Schätzung an Migräne.

In den vergangenen Jahren habe sich der Wissensstand bereits verbessert, sagte Uhl. "Bis vor einigen Jahren wurde die Migräne immer belächelt." Da habe es noch oft geheißen: "Das kriegen Frauen; wenn sie irgendetwas nicht wollen, dann sagen sie, ich hab Migräne." Mittlerweile würden aber auch immer mehr Arbeitgeber anerkennen, dass es sich um eine ernste Krankheit handele.

Migräneattacken weisen ein eindeutiges Profil auf, das sie von anderen Kopfschmerzen unterscheidet: Die Schmerzen treten einseitig und anfallartig auf. "Selbst der Laie kann schon sagen, wenn ein einseitiger Kopfschmerz auftritt, dass das Migräne ist", erklärte Uhl. Häufig würden die Attacken von Übelkeit begleitet. Viele Betroffene seien dann auch licht- und geräuschempfindlich.

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Wer zum ersten Mal von einem Anfall heimgesucht werde oder auch schon länger an Migräne leide, sollte unbedingt zum Arzt gehen, empfiehlt der Vorsitzende. "Wobei nicht unbedingt der Hausarzt der richtige Ansprechpartner ist, sondern ein Neurologe." Viele Hausärzte würden aber an Spezialisten überweisen.

Mittlerweile gibt es nach Uhls Angaben zehn Migränekliniken in Deutschland. "Sie können auch eine "Migränekur" machen." Dort werde der Patient genau untersucht und es würden Tipps gegeben, wie der Anfall gelindert werden könne. "Das Wichtigste bei schwerer Migräne ist, dass sie die richtigen Medikamente kriegen. Das sind im Moment die Triptane." Zu viele sollten Patienten davon aber nicht einnehmen.

Hoffnung auf richtige Heilung bestehe derzeit kaum, sagte der Migräneexperte. "Man kann den Schmerz bisher nur lindern, aber nicht total wegschaffen." Die Forschung sei noch nicht am Ziel angelangt. "Migräne ist leider nicht heilbar." Immerhin biete jeder Hormonwechsel eine Chance, da die Krankheit hormonerzeugt ist.

70 Prozent aller Migränepatienten seien Frauen, sagte Uhl. Die Krankheit werde vererbt und könne auch schon bei Kindern ausbrechen. Erfahrungen von Ärzten zeigten: "Kinder jeden Alters können schon Migräne bekommen." Betroffene oder Eltern können sich an Selbsthilfegruppen wenden. Mehr als hundert gebe es deutschlandweit mittlerweile, so Uhl.

dpa

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