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Panorama Kanada

Tabakkonzerne sollen 21 Milliarden Euro bezahlen

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Zwei Millionen Rauchen klagen in Kanada gegen drei große Tabakkonzerne. Der Prozess sorgt für große Aufmerksamkeit und sensibilisiert die Menschen für die Gefahren des Rauchens - s...o wie diesen Barkeeper in Montreal, der sich mit einer Atemmaske schützt
Quelle: AFP/KIM STALLKNECHT
Ein Klägerkollektiv wirft drei Tabakkonzernen Verlogenheit vor. Sie sollen bewusst schädliche Produkte verkauft haben. Prozess hat nach 13 Jahren begonnen.

In Kanada hat ein Prozess gegen drei große Tabakkonzerne des Landes begonnen, bei dem knapp zwei Millionen Raucher und frühere Raucher umgerechnet fast 21 Milliarden Euro Schadenersatz forden.

Bruce Johnston, einer der Anwälte des Klägerkollektivs, warf den Konzernen "Verlogenheit“ vor, indem sie bewusst "schädliche Produkte“ verkauft und die mit dem Tabak verbundenen Risiken verharmlost hätten.

Die Tabakproduzenten Imperial Tobacco, JTI-Macdonald und Rothmans Benson & Hedges müssen sich in zwei Verfahren vor dem Obersten Gericht von Québec verantworten.

Im ersten Verfahren sind 90.000 Krebskranke aus der Provinz Québec zusammengefasst, die jeweils umgerechnet 80.000 Euro Schadenersatz verlangen. In einem zweiten Verfahren fordern 1,8 Millionen Raucher jeweils rund 8000 Euro.

Vorwurf der bewussten Falschinformation

In seinem Eingangsplädoyer stellte Johnston die Marketingstrategien der Tabakkonzerne infrage, über die "falsche Informationen“ verbreitet worden seien. Überdies seien in den Zigaretten nicht die Teile des Tabaks verwendet worden, die einen niedrigen Nikotingehalt hätten.

Johnston forderte die Richter zu einer Untersuchung auf, ob die Konzerne "eine Verschwörung“ eingegangen seien, damit die Tabakkonsumenten nicht über die Gefahren informiert würden.

Verteidigung weist alle Vorwürfe zurück

Die Verteidigung zeigte sich von den Vorwürfen unbeeindruckt. Die Anklage habe keinerlei Beweise, sagte Deborah Glendinning, Anwältin von Imperial Tobacco. Wegen Verfahrensstreitigkeiten hatte sich der Prozessbeginn 13 Jahre lang hingezogen.

AFP/rs

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